Schleswig-Holsteins Bildungsministerin fordert Sprachtests vor Einschulung

    An der Tafel im Klassenzimmer einer Grundschule steht "Herzlich Willkommen"; daneben sind eine Schultüte und ein Pappteller mit Einschulungssymbolen wie "ABC" und Buntstiften.
    Defizite bei der deutschen Sprache seien ein erheblicher Startnachteil für Erstklässler, betonte Prien. © imago images / Kirchner-Media / Christopher Neundorf
    11.06.2023
    Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien will mit Sprachtests die Deutschkenntnisse angehender Erstklässler verbessern. Dazu brauche es eine verpflichtende Sprachdiagnostik ab dem vierten Lebensjahr, sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Wer anderthalb Jahre vor der Einschulung Sprachdefizite habe, müsse verpflichtend zusätzlichen Sprachunterricht erhalten. Aus den Grundschulen erhalte sie die Rückmeldung, dass Schüler mit Migrationshintergrund "mit immer schlechteren Deutschkenntnissen aus den Familien und aus den Kindergärten" kämen. Defizite bei der deutschen Sprache seien ein erheblicher Startnachteil für Erstklässler, betonte Prien. Dieser lasse sich im späteren Verlauf nur mit großen Mühen aufholen. Darauf müsse der Staat reagieren. Vor Kurzem hatte sich bereits der Allgemeine Schulleiterverband für eine Ausweitung verpflichtender Sprachtests ausgesprochen. Es müsse sichergestellt werden, dass Kinder mit einem ausreichenden Wortschatz ins Schulleben starten, hieß es Ende Mai von der Verbandsvorsitzenden Gudrun Wolters-Vogeler. Nur so hätten Kinder mit Migrationshintergrund eine Chance im deutschen Schulsystem.