Schleswig Holstein Musik Festival 2008

"Die Idee zur 'Geschichte vom Soldaten' kam mir im Frühjahr 1917", so Igor Strawinsky in seinen "Erinnerungen". "Der Gedanke, ein dramatisches Spektakel für ein 'théâtre ambulant', eine Wanderbühne, zu schreiben, hatte sich mir aber schon des Öfteren seit Kriegsanfang aufgedrängt. Die Art der Arbeit, die mir dabei vorschwebte, durfte nur ein kleines Ensemble von Mitwirkenden erfordern, um Vorführungen auf einer Tournee durch Schweizer Dörfer zu gestatten. Das Stück sollte außerdem einfach in der Handlung sein, um leicht verständlich zu bleiben. Ich fand mein Thema in einer von Afanasjews Erzählungen vom Soldaten und dem Teufel."
Fernab der Heimat, im Schweizer Exil wurde die russische Volkspoesie für Strawinsky zu einer außerordentlichen Quelle der Inspiration. Und auch den mit ihm befreundeten Schweizer Literaten Charles Ferdinand Ramuz fesselte der Legendenkreis um den Soldaten und den Teufel, der auf dem Weg in sein Heimatdorf einen Handel mit dem Teufel eingeht. Der Soldat verkauft seine Geige, mit der er sich in die Herzen der Menschen spielen kann, für ein Zauberbuch, mit dessen Hilfe er reich werden soll. Dies gelingt, doch leider muss der Soldat feststellen, dass der Reichtum ihn nicht glücklich macht. Denn wer sich dem Teufel verschrieben hat, kann nicht lieben und sich an niemand anderen binden. Strawinsky schrieb seine »L’histoire du soldat« für einen Sprecher, zwei Schauspieler, einen Tänzer und sieben Instrumentalisten. Dominique Horwitz, der große deutsch-französische Schauspieler und Sänger, wird alle drei Sprechrollen zugleich verkörpern und so erneut seine überragende Darstellerkunst unter Beweis stellen.
www.shmf.de


Schleswig Holstein Musik Festival 2008
Gut Pronstorf
Aufzeichnung vom 17.8.2008

Erwin Schulhoff
Suite für Kammerorchester, bearbeitet von Andreas Tarkmann

Igor Strawinsky
"Die Geschichte vom Soldaten"


Dominique Horwitz, Sprecher
Arte Ensemble Hannover:
Kathrin Rabus, Violine
Albert Sommer, Kontrabass
Guido Schäfer, Klarinette
Malte Refardt, Fagott
Kaspar-Laurenz Märtig, Trompete
Emil Haderer, Posaune
Klaus Reda, Schlagzeug


nach Konzertende ca. 21:30 Uhr Nachrichten