Schlee wirbt für konzertierte Aktion gegen Vertreibungen in Simbabwe

Die Landesbeauftragte der Konrad-Adenauer-Stiftung für Simbabwe, Beatrice Schlee, hat sich für eine konzertierte Aktion von westlichen und afrikanischen Ländern gegen die Vertreibung aus Simbabwes Armenvierteln ausgesprochen.
Nur wenn sich Südafrika und die Afrikanische Union bewegten, könne die sich zuspitzende Lage in dem afrikanischen Staat verändert werden, sagte Schlee am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur. Für die Menschenrechtsverletzungen unter Präsident Robert Mugabe machte die Simbabwe-Expertin die Wirtschaftskrise seit der Landreform im Jahr 2000 verantwortlich. Wörtlich sagte Schlee:

"Es gibt kaum noch Benzin, es gibt Leute, die vor den Läden für Brot anstehen. Die Lage spitzt sich zu."

Die Vertreibungen seien Reaktionen einer ratlosen Regierung, betonte Schlee. Das politische Hauptziel der Vertreibungen sei aber die Einschüchterung der Menschen. Der große Teil der Bevölkerung lebe in ständiger Angst vor der Regierung und hätte deshalb bei den Wahlen nicht frei gewählt:

"Trotz alledem meint die Regierung, die Bevölkerung noch einmal einschüchtern zu müssen, um jede Mobilisierung im Keim zu unterdrücken."

Dass Südafrika auf Nachfrage Mugabes Simbabwe mit Nahrung versorge, sei ein positives Zeichen, so Schlee:

"Südafrika möchte diese Hilfe an politische Konditionen knüpfen. Das halte ich für einen sehr guten Schritt."

Trotz Ankündigungen Mugabes, die Vertreibungen im Gegenzug für Hilfe auszusetzen, gingen diese weiter, betonte sie:

"Das ist eine landesweite Aktion, die auch die Dörfer trifft."