Schipanski: Kindstötungen sind Kurzschlussreaktion

Die Präsidentin des Thüringer Landtags, Dagmar Schipanski, hat die Kindstötungen als "Kurzschlussreaktion" bezeichnet. Kindstötung habe es zu allen Zeiten gegeben, sagte die CDU-Politikerin. Die Tat sei eine Affekthandlung, welche auf enorme Probleme und eine tiefe, innere Verlassenheit der Frau zurückzuführen sei, betonte sie.
Wörtlich sagte Schipanski: "Ich mache für Kindstötungen nicht allein die Frau verantwortlich, sondern in erster Linie Männer, die ihre Frauen verlassen, und Frauen, die von der Gesellschaft allein gelassen werden."

Schipanski forderte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) auf, seine Äußerungen, wonach die Fälle von Kindstötung in Ost-Deutschland auf eine lasche Abtreibungspolitik in der DDR zurückzuführen seien, zukünftig in einer weniger aufgeheizten Stimmung zu erklären. In der DDR habe es eine positive Einstellung zu Kindern gegeben, betonte sie. Auch habe es eine gewissenhafte Beratung vor einem Schwangerschaftsabbruch gegeben. "Ich persönlich kann die Auffassung nicht teilen, dass es eine leichtfertigere Einstellung zum werdenden Leben gegeben hätte", betonte Schipanski.