Schieben, Drehen, Einfügen
Kaum ein Computerspiel ist so bekannt und beliebt wie Tetris. Weite Verbreitung fand es vor allem durch den Game Boy der Firma Nintendo. Doch dass der elektronische Zeitvertreib, bei dem man Klötzchen in einer Reihe anordnen muss, sowjetischen Ursprungs ist, wissen die wenigsten.
Verschiedene Formen, die aus vier Quadraten bestehen, wandern nacheinander über den Bildschirm. Durch Drehen und Verschieben müssen sie auf dem Spielfeld unten so zusammengefügt werden, dass lückenlose Reihen entstehen. Jede vollständige Reihe verschwindet und schafft neuen Platz für den unendlichen Strom herab fallender Klötzchen. Andreas Lange vom Computerspiele Museum in Berlin hat Tetris seit Jahren nicht mehr gespielt. Aber er kann sich noch gut an das Phänomen Tetris erinnern.
"Ja, es war eine neue Spielidee, und es war eine sehr einfache Spielidee, die sofort jedem eingeleuchtet hat, jeder konnte im Prinzip sofort losspielen, und durch den gut ansteigenden Schwierigkeitsgrad hat es dann sehr schnell auch den Ehrgeiz geweckt, seinen eigenen Highscore zu toppen"."
Tetris ist auf fast allen Computerplattformen erschienen, von PCs bis zu Handys. Vor allem hat es sich aber ab 1989 durch den Game Boy verbreitet, einer mobilen Konsole der Firma Nintendo. Ob zu Hause, auf Schulhöfen oder in U-Bahnen, überall wurde Tetris gespielt.
""Ja, es ist ungefähr das einzige, was ich gespielt habe."
"Ja, außerordentlich gerne!"
"Ja, am geilsten finde ich allerdings noch die Melodie, die Tetris-Melodie"."
Der Game Boy wird weltweit über 70 Millionen mal verkauft. Vielen gilt die Ur-Fassung, die auf einem kleinen Display mit lediglich vier verschiedenen Graustufen dargestellt wurde, bis heute als die einzig wahre Tetris-Version.
""Ja, damals gab es ja nichts anderes."
"Weil es so die ersten Spiele waren, die rauskamen in so einem – wie sagt man? - Computerspielmäßig."
"Ja, eben computerspielmäßig irgendwie"."
Eine Fehleinschätzung. Schon lange bevor sich Tetris wie ein Lauffeuer verbreitete, gab es bunte Sport-, Renn- oder Rollenspiele auf den damals populären Computerplattformen von Atari, Apple und Commodore.
Andreas Lange: ""Tetris war, technisch gesehen, eigentlich ein Rückschritt. Viele Leute glauben, dass Tetris eins der allerersten Spiele ist, weil es eben so einfach aussah, aber es ist ein wunderschönes Beispiel, dass die Popularität eines Spiels nicht an seinem Erscheinungsbild hängt in erster Linie und an den tollen grafischen Effekten, sondern dass das Gameplay auch eine ganz zentrale Sache ist: Wie spielt sich das Ding?"
Dass Tetris viele Spieler geradezu süchtig machen konnte, hat schon sein Erfinder am eigenen Leib erfahren. Der russische Programmierer Alexei Paschitnow schrieb 1984 die erste Version von Tetris. In einem Interview mit der BBC erinnert er sich, wie schnell es sich auf allen Computern des Rechenzentrums von Moskau verbreitete:
"Ich habe viel mit diesem eigenartigen Prototypen gespielt und konnte nicht aufhören. Die anderen Leute im Raum fragten: Was machst du da die ganze Zeit? Und als ich sie selbst spielen ließ, habe ich gemerkt, dass ich nicht der einzige Verrückte war. Jeder, der das Spiel anfasste, konnte nicht mehr aufhören es zu spielen."
Paschitnow war damals Mitglied der Moskauer Akademie der Wissenschaften. Alles, was er erfand, gehörte damit offiziell dem sowjetischen Staat. Erst als er nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in die USA auswanderte, bekam er ab 1996 ein paar Tantiemen für sein Spiel. Die große Welle der Begeisterung war da schon abgeflaut. Aber an die merkwürdige Anziehungskraft des Spiels erinnern sich viele auch heute noch.
"Keine Ahnung. Das kam mir so stupide vor, dass man es mal probieren musste. Es war einfach so simpel und weit weg von dem, was man als Videospiel erwartete damals, dass es irgendwo einen gewissen Reiz hatte."
"Kann ich nicht sagen, es hat halt einfach Spaß gemacht. Kann's nicht definieren."
Paschitnow: "Bei Tetris hat man das Gefühl, etwas aufzubauen. Es hat einen schöpferischen Geist. Da kommt das Chaos in Form dieser zufälligen Steine und dein Job ist es, sie zu ordnen."
Tetris war bei allen beliebt, bei Jung oder Alt, Männern oder Frauen. Gerade die große Zahl der weiblichen Spieler hat aber schon damals viele Leute überrascht.
Andreas Lange: "Es gab zum Beispiel eine Überlegung, warum speziell so viele Frauen Tetris spielen, dass das ja eigentlich auch so eine Art Aufräumspiel ist, und dass das vielleicht so ein Handlungsmotiv ist, was Frauen eher anspricht als Männer. Nur mal als historisches Schlaglicht, wie auch damals schon versucht wurde dieses Tetris-Phänomen zu erklären."
Tetris gilt als das meistverkaufte Computerspiel aller Zeiten. Wie ungebrochen seine Popularität ist, zeigt auch die Videoplattform YouTube im Internet. Dort finden sich Kunstprojekte aus Tetris, japanische Fernsehshows, die Menschentetris spielen, und jede Menge Vertonungen des alten russischen Liedes, das als Tetris-Melodie bekannt geworden ist. Obwohl es als Gelegenheitsspiel für Zwischendurch Karriere gemacht hat, sollte man Tetris nach Meinung von Andreas Lange nicht unterschätzen. Immerhin verlangt das Spiel höchste Konzentration.
"Letztendlich ist es ein Actionspiel. Also man hat keine Zeit irgendwelche Überlegungen anzustellen bzw. die Zeit, die man hat, wird einem von der Maschine vorgegeben. Aber als solches wurde es weder damals noch heute einsortiert. Am ehesten noch Geschicklichkeitsspiel. Aber Tetris ist durchaus ein Spiel, was fast schon als eigenes Genre bezeichnet werden könnte."
"Ja, es war eine neue Spielidee, und es war eine sehr einfache Spielidee, die sofort jedem eingeleuchtet hat, jeder konnte im Prinzip sofort losspielen, und durch den gut ansteigenden Schwierigkeitsgrad hat es dann sehr schnell auch den Ehrgeiz geweckt, seinen eigenen Highscore zu toppen"."
Tetris ist auf fast allen Computerplattformen erschienen, von PCs bis zu Handys. Vor allem hat es sich aber ab 1989 durch den Game Boy verbreitet, einer mobilen Konsole der Firma Nintendo. Ob zu Hause, auf Schulhöfen oder in U-Bahnen, überall wurde Tetris gespielt.
""Ja, es ist ungefähr das einzige, was ich gespielt habe."
"Ja, außerordentlich gerne!"
"Ja, am geilsten finde ich allerdings noch die Melodie, die Tetris-Melodie"."
Der Game Boy wird weltweit über 70 Millionen mal verkauft. Vielen gilt die Ur-Fassung, die auf einem kleinen Display mit lediglich vier verschiedenen Graustufen dargestellt wurde, bis heute als die einzig wahre Tetris-Version.
""Ja, damals gab es ja nichts anderes."
"Weil es so die ersten Spiele waren, die rauskamen in so einem – wie sagt man? - Computerspielmäßig."
"Ja, eben computerspielmäßig irgendwie"."
Eine Fehleinschätzung. Schon lange bevor sich Tetris wie ein Lauffeuer verbreitete, gab es bunte Sport-, Renn- oder Rollenspiele auf den damals populären Computerplattformen von Atari, Apple und Commodore.
Andreas Lange: ""Tetris war, technisch gesehen, eigentlich ein Rückschritt. Viele Leute glauben, dass Tetris eins der allerersten Spiele ist, weil es eben so einfach aussah, aber es ist ein wunderschönes Beispiel, dass die Popularität eines Spiels nicht an seinem Erscheinungsbild hängt in erster Linie und an den tollen grafischen Effekten, sondern dass das Gameplay auch eine ganz zentrale Sache ist: Wie spielt sich das Ding?"
Dass Tetris viele Spieler geradezu süchtig machen konnte, hat schon sein Erfinder am eigenen Leib erfahren. Der russische Programmierer Alexei Paschitnow schrieb 1984 die erste Version von Tetris. In einem Interview mit der BBC erinnert er sich, wie schnell es sich auf allen Computern des Rechenzentrums von Moskau verbreitete:
"Ich habe viel mit diesem eigenartigen Prototypen gespielt und konnte nicht aufhören. Die anderen Leute im Raum fragten: Was machst du da die ganze Zeit? Und als ich sie selbst spielen ließ, habe ich gemerkt, dass ich nicht der einzige Verrückte war. Jeder, der das Spiel anfasste, konnte nicht mehr aufhören es zu spielen."
Paschitnow war damals Mitglied der Moskauer Akademie der Wissenschaften. Alles, was er erfand, gehörte damit offiziell dem sowjetischen Staat. Erst als er nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in die USA auswanderte, bekam er ab 1996 ein paar Tantiemen für sein Spiel. Die große Welle der Begeisterung war da schon abgeflaut. Aber an die merkwürdige Anziehungskraft des Spiels erinnern sich viele auch heute noch.
"Keine Ahnung. Das kam mir so stupide vor, dass man es mal probieren musste. Es war einfach so simpel und weit weg von dem, was man als Videospiel erwartete damals, dass es irgendwo einen gewissen Reiz hatte."
"Kann ich nicht sagen, es hat halt einfach Spaß gemacht. Kann's nicht definieren."
Paschitnow: "Bei Tetris hat man das Gefühl, etwas aufzubauen. Es hat einen schöpferischen Geist. Da kommt das Chaos in Form dieser zufälligen Steine und dein Job ist es, sie zu ordnen."
Tetris war bei allen beliebt, bei Jung oder Alt, Männern oder Frauen. Gerade die große Zahl der weiblichen Spieler hat aber schon damals viele Leute überrascht.
Andreas Lange: "Es gab zum Beispiel eine Überlegung, warum speziell so viele Frauen Tetris spielen, dass das ja eigentlich auch so eine Art Aufräumspiel ist, und dass das vielleicht so ein Handlungsmotiv ist, was Frauen eher anspricht als Männer. Nur mal als historisches Schlaglicht, wie auch damals schon versucht wurde dieses Tetris-Phänomen zu erklären."
Tetris gilt als das meistverkaufte Computerspiel aller Zeiten. Wie ungebrochen seine Popularität ist, zeigt auch die Videoplattform YouTube im Internet. Dort finden sich Kunstprojekte aus Tetris, japanische Fernsehshows, die Menschentetris spielen, und jede Menge Vertonungen des alten russischen Liedes, das als Tetris-Melodie bekannt geworden ist. Obwohl es als Gelegenheitsspiel für Zwischendurch Karriere gemacht hat, sollte man Tetris nach Meinung von Andreas Lange nicht unterschätzen. Immerhin verlangt das Spiel höchste Konzentration.
"Letztendlich ist es ein Actionspiel. Also man hat keine Zeit irgendwelche Überlegungen anzustellen bzw. die Zeit, die man hat, wird einem von der Maschine vorgegeben. Aber als solches wurde es weder damals noch heute einsortiert. Am ehesten noch Geschicklichkeitsspiel. Aber Tetris ist durchaus ein Spiel, was fast schon als eigenes Genre bezeichnet werden könnte."