Schell: Der Streik ist notwendig

Der Chef der Lokführer-Gewerkschaft (GDL), Manfred Schell, hat den heutigen Warnstreik und die Forderungen der Gewerkschaft im Tarifstreit mit der Bahn verteidigt. Es sei niemand gegen die Forderung von mehr als 1500 Euro Nettolohn, nur um den Rechtsfrieden zu erhalten, sagte Schell im Deutschlandradio Kultur.
Der Streik sei notwendig, um dem Bahnvorstand die Entschlossenheit seiner Gewerkschaft zu beweisen. Nichtsdestotrotz werde man dem Spruch des Mainzer Arbeitsgerichts Folge leisten, wenn er komme. Schell sagte, er sehe sich durch den Tarifabschluss der anderen Bahngewerkschaften mit der Bahn nicht unter Druck gesetzt. "Wir haben mit diesem Abschluss überhaupt nichts zu tun."

Schell zeigte sich skeptisch, dass es bei den Verhandlungen am Freitag schon Fortschritte geben wird. Bereits am 19. März seien dem Bahnvorstand die Forderungen übergeben worden. "Bisher hat er nicht einmal mit uns verhandelt." Der Bahnvorstand wolle nicht mit den Lokführern sprechen, sondern klagen, kritisierte Schell. Er habe schon einmal den Hauptvorstand und die Tarifkommission für die kommende Woche eingeladen, falls am Freitag nichts herauskomme, sagte Schell auf die Frage, ob schon eine Urabstimmung geplant sei.