Schauspieler Burghart Klaußner singt

"Es ist wirklich Lebenslust"

Burghart Klaußner
Schauspieler Burghart Klaußner zu Gast bei Deutschlandradio Kultur. © Deutschlandradio / Jana Demnitz
Burghart Klaußner im Gespräch mit Martin Böttcher · 27.03.2017
Burghart Klaußner ist eine Theaterlegende und ein gefragter Filmschauspieler. Zuletzt war er unter anderem in dem ARD-Drama "Terror – Ihr Urteil" zu sehen. Der gebürtige Berliner singt und swingt aber auch gerne. Aktuell ist er mit seinem Programm "Zum Klaußner" unterwegs.
Burghart Klaußner spielte in Filmen mit wie "Der Vorleser", "Goodbye Lenin", "Die fetten Jahre sind vorbei", "Der Staat gegen Fritz Bauer" und dem ARD-Drama "Terror – Ihr Urteil". Was viele nicht wissen: Der gebürtige Berliner singt auch leidenschaftlich gerne und tritt damit regelmäßig auf. Ganz aktuell mit seinem Programm "Zum Klaußner" in der "Bar jeder Vernunft" in Berlin, wo er von einer sechsköpfigen Band begleitet wird.
In seinem Programm verbindet Burghart Klaußner Stücke von Cole Porter, Tom Waits und Charles Trenet u.v.a.m. zu einer musikalischen Reisegaststätte. Singen würde ihm aber nicht mehr beuten als das Schauspielern, sagte Burghart Klaußner im Deutschlandradio Kultur.
"Es gefällt mir nicht besser als das Spielen, es ist ja auch Spielen. Es ist halt noch eine erhöhte Form, eine konzentriertere vielleicht. Das ist große Energie. Es ist, glaube ich, wirklich Lebenslust."

Von Jazz bis Karl Valentin

Das aktuelle Programm heißt "Zum Klaußner" und dieser Titel kommt nicht von ungefähr.
"'Zum Klaußner' war unser seit vielen Jahren in Berlin bestehendes Restaurant. Und ich habe mir gedacht, was gibt es für einen besseren Vergleich als den Gastgeber, der auch Schauspieler und Sänger ist. (…) Ich versuche, den Leuten etwas anzubieten aus meiner persönlichen Küche."
In seinem aktuellen Musikprogramm spannt Burgart Klauser den Bogen vom US-amerikanischen Jazzstandard Puttin' On the Ritz über Lustiges von Karl Valentin bis hin zu Tom Waits. Aber so vielseitig und wandlungsfähig, wie man ihn als Schauspieler kennt, wolle er sich als Sänger gar nicht präsentieren.
"Nö, das war nicht die Absicht. Die Absicht war, alles was mir immer mal begegnet ist und mir gefallen hat und mir Spaß gemacht hat, irgendwie bedenkenlos unter einen Hut zu packe. Und ich glaube, den Leuten leuchtet das auch ein, weil jeder hat mal Interessen, die mal da hin schwirren und mal dahin."

Klaußner singt auch Plattdeutsch

Als gebürtiger Berliner singt Burghart Klaußner auch Plattdeutsch. Das habe er sich in Hamburg angenommen, wo er seit mehreren Jahren wohnt.
"Es ist einfach Musik. Sprache ist Musik. Es ist einfach herrlich. Man taucht irgendwo ein und taucht wieder auf und hat sich rund erneuert durch einen ganz anderen Kosmos von Dialekten. Das sind Reisen, die man bequem machen kann, wenn man in andere Sprachen eintaucht."
Konkret handelt es sich in seinem Programm um das Lied "Kedelklopper", das Hans Albers in dem Film "Große Freiheit Nr. 7" singt.
"Das Lied beschreibt in etwas schönfärbiger Weise, das muss man ganz klar sagen, eigentlich ein ziemlich hartes Schicksal von Werftarbeitern, die in den Dampfkesseln den Kalk abklopften. Und, wie man sich vorstellen kann, nach einigen Jahren taub waren. Aber das ist einfach so toll komponiert und es spricht so für, wie ich finde, für so einen norddeutschen Optimismus."

Burghart Klaußner tritt am 27. und 28. März in der Bar jeder Vernunft in Berlin auf.

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