Schatzsuche, rasende Abfahrten und entspannte Tauchgänge

Von Raimund Fichtenberger |
„Uncharted – Drakes Schicksal“ ist ein Dschungel-Abenteuer mit viel Action. „Winterports 2008“ bietet Pistengaudi für PC und Konsole. Und „Endless Ocean ist eine entspannende Tiefsee-Simulation.
Uncharted – Drakes Schicksal

„Wir befinden uns hier vor der Küste Panamas, wo wir soeben den Sarg von Sir Francis Drake geborgen haben, der vor über 400 Jahren in Meer bestattet wurde. Haben Sie keine Skrupel den Sarg ihres Vorfahren zu schänden?“ „Einen leeren Sarg kann man nicht schänden.“

Der Schatzjäger Nathan Drake ist auf der Suche nach einer wertvollen Statue, die sich im Jungle von Südamerika befinden soll. Der Spieler steuert Drake durch üppige Vegetationen und geheimnisvolle Tempellandschaften. Die Bedrohung immer im Nacken, denn: auch skrupellose Geschäftemacher sind hinter dem Artifakt her:

„Lass die Waffe fallen, Drake.“ „Weit wirst Du nicht kommen.“

Der Spielverlauf ist abwechslungsreich. Mal muss der Hauptdarsteller über Abgründe klettern oder in Flussläufen tauchen, um sich nach überstandenen Geschicklichkeitseinlagen actionreiche Duelle mit seinen Verfolgern zu liefern.

„Uncharted – Drakes Schicksal“ beeindruckt vor allem mit seiner atmosphärischen Kulisse. Immer wieder eröffnen sich Perspektiven der Landschaft, von denen man am liebsten ein Foto machen würde. Sonne bricht durch die Blätter des Jungles, das Wasser spiegelt geheimnisvoll – die gesamte Präsentation erinnert an alte Abenteuerfilme. In aufwendigen Zwischenfilmen wird immer wieder die Rahmenhandlung erzählt, welche eine überraschende Wende nimmt.

„Was zum Teufel ist da draußen los?“
„Steve! Steve! Halt durch!“

Die Steuerung ist einfach zu verstehen, auch ungeübte Spieler kommen so nach wenigen Minuten damit zurecht. Rätselfans werden sich etwas unterfordert fühlen. Denn"Uncharted- Drakes Schicksal“ ist ein Action-Abenteuer. Ein erstklassiges.

„Kennen Sie sich damit aus?“
„Man nimmt es in die Hand und drückt ab.“
„Sehr gut, es geht los!“

Uncharted – Drakes Schicksal
für die Playstation 3.
freigegeben ab 16 Jahren (USK 16)
Preis: ca. 65 Euro, Hersteller Sony Computer Entertainement


Winterports 2008

„Jaaaaa, willkommen hier an der Piste. Heute hat es viel geschneit, aber inzwischen ist die Sicht wieder gut.“ „Schade, ich hätte auf ihren Anblick verzichten können.“

Wenigstens die beiden Kommentatoren haben sich warm geredet, es kann losgehen. In 13 Disziplinen kommt der Winter ins Wohnzimmer. Von Abfahrtski über Bobfahren, bis hin zu Eiskunstlauf oder Curling: Eine Handlung gibt in dem Sportspiel nicht – es geht darum, möglichst gute Ergebnisse zu erzielen. Der Spieler kann dabei einzelne Trainingsdurchläufe oder ganze Wettkämpfe bestreiten.

„Wir sind gespannt wie es ausgeht“

Die Steuerung ist einfach, Beispiel Skispringen. Beim Anlauf mit zwei Richtungstasten die Spur halten, im richtigen Moment den Absprungknopf drücken und die Ski zur Landung wieder gerade stellen.
Vom Grundsatz einfach, ein Rekordergebnis setzt aber die perfekte Koordination der einzelnen Phasen voraus.

„Das probiert er besser noch einmal.“

Neun unterschiedlichen Sportarten sorgen für Abwechslung. Ideal für eine schnelle Partie zwischendurch. Eine Ausnahme ist das Curling. Beim Boule-ähnlichen Steineschieben auf Eis, zählt neben Geschicklichkeit vor allem die richtige Taktik.

Egal ob Geschwindigkeitsrausch im Eiskanal, oder eine entspannte Partie Curling: Am meisten Spaß macht „Wintersports 2008“ zu mehreren. Denn im Vergleich zu anderen Spielen sind Grafik und Spieltiefe zwar nicht schlecht, aber auch nicht besonders anspruchsvoll. Für Solospieler oder Profis ist die Motivation auf Dauer deshalb einfach zu gering.
Zusammen mit Freunden oder der Familie sorgt „Wintersports 2008“ mit Sicherheit für unterhaltsame Stunden.

Wintersports 2008
für PC, Playstation2 und Nintendo Wii
ohne Alterbeschränkung
Hersteller: RTL Interactive. Ca. 35 bis 50 Euro je nach System


Endless Ocean

Einmal mit den Delfinen schwimmen, mit den Walen tauchen und exotische Fische berühren. Zumindest virtuell kein Problem. Endless Ocean ist kein Spiel im herkömmlichen Sinn, sondern eine Erlebnissimulation. Gesteuert wird ein Taucher, der ohne ein bestimmtes Ziel die Unterwasserwelt erkundet. Dabei trifft der Spieler auf dutzende von Tierarten. Ihnen kann man zusehen, hinterher schwimmen und teilweise sogar Kontakt aufnehmen.

Im Laufe des Spiels freundet man sich so zum Beispiel mit einem Delfin an, mit dem Kunststücke trainiert werden können. Je mehr Tierarten entdeckt werden, umso mehr Gegenstände werden frei geschaltet. Erhält der eigene Taucher zum Beispiel eine Lampe, sind Nachttauchgänge möglich.

Auch wenn das Meer bekanntlich unendlich ist, alleine braucht niemand zu sein. Per Internetverbindung kann man mit anderen Spielern zusammen tauchen, sich unterhalten und Gegenstände austauschen.

Leider haben die Programmierer komplett auf eine Sprachausgabe verzichtet. Die liebevoll animierten Tiere und die geheimnisvolle Musik fangen den Zauber der Unterwasserwelt aber auch so hervorragend ein. Endless Ocean ist nichts für Actionfans, nichts für Knobelkönige oder Geschicklichkeitsperfektionisten. Einfach eine entspannte Reise in eine für die meisten unbekannte Welt.

Endless Ocean
für Nintendo Wii
ohne Altersbeschränkung, ca. 30 Euro
Hersteller: Nintendo