Scham

    in den älteren germanischen sprachen überwiegt die objective anwendung von scham (im sinne von schimpf, schande) möglicher weise geht das wort daher mit schade auf eine gemeinsame wurzel zurück. scham in subjectiver anwendung: zur bezeichnung eines affectes, einer empfindung [ ... ] der demüthigung, reue, sich gegen zucht und sitte vergangen zu haben, besonders, insofern andere den fehltritt kennen und beurtheilen.
    Selmin Ҫaliskan: "Scham ist das große Wort gewesen, als ich viel in Kriegs- und Krisengebieten unterwegs war und mit vergewaltigten Frauen gearbeitet habe, die im Krieg, im bewaffneten Konflikt vergewaltigt worden sind und sehr große Scham empfunden haben, über ihre Traumatisierung über das was Ihnen widerfahren ist zu sprechen – in der Öffentlichkeit und auch in der Familie."

    Selmin Ҫaliskan ist Generalsekretärin von Amnesty International Deutschland.