Schallplatten-Sammlung von Erich Maria Remarque in Osnabrück zu hören

    Der Autor Erich Maria Remarque während eines Interviews in München am 8. August 1954
    Der Autor Erich Maria Remarque während eines Interviews in München am 8. August 1954 © imago images / ZUMA/Keystone
    03.06.2022
    Im Osnabrücker Erich Maria Remarque-Friedenszentrum ist jetzt auch die Lieblingsmusik des weltberühmten Schriftstellers zu hören. Sie stammt von 746 Schallplatten, die Remarque (1898-1970) sammelte und die seine Witwe der New York University vererbte, wie das Zentrum am Donnerstag mitteilte. Die Hochschule habe das Gesamtpaket dem Friedenszentrum in Remarques Geburtsstadt als Dauerleihgabe überlassen. Mittlerweile sind rund 100 Platten digitalisiert. Ab dem 22. Juni können Gäste sie abspielen. Die Audio-Station werde laufend ergänzt, bis alle Platten erfasst seien, hieß es. Die Sammlung umfasst den Angaben zufolge Jazz, Klassik, Filmmusik und Folklore, aber auch Schlager, Chansons und Musicals. Aus Tagebuch-Notizen lässt sich rekonstruieren, dass der Autor des Antikriegsromans „Im Westen nichts Neues“ seine Schallplatten nicht nur spontan erwarb. Remarque sei mit einigen Künstlerinnen und Künstlern wie Fred Astaire, Charlie Chaplin, Arthur Rubinstein oder Cole Porter befreundet gewesen und habe deshalb deren Schallplatten gekauft. Zahlreiche Titel von Marlene Dietrich, mit der Remarque mehrere Jahre liiert war, finden sich ebenso in dem Nachlass. Der von den Nationalsozialisten verfolgte Erich Maria Remarque lebte nach seiner Emigration aus Deutschland in der Schweiz und den USA.