Schäuble und Varoufakis

Wie die griechische Presse das Treffen beurteilt

Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bei einer gemeinsamen Pressekonferenz (05.02.2015).
Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis diskutiert mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) über das griechische Verhältnis zur EU. © AFP / Odd Andersen
Von Panajotis Gavrilis · 06.02.2015
Griechenlands neuer Finanzminister Yanis Varoufakis ist zurzeit auf Werbetour in Europa unterwegs. Beim Treffen mit Bundesfinanzminister Schäuble gestern ist er jedoch abgeblitzt. Die griechischen Medien fanden deutliche Worte.
"Tiefer Spalt zwischen Athen und Berlin" – So lautet eine Artikelüberschrift in der konservativen Zeitung "Kathimerini". "Wir wollten uns ein bisschen kennen lernen" heißt es über Schäuble und Varoufakis mit einem etwas ironischen Unterton. Das sei das eigentliche Ziel des Treffens gestern.
Die Zeitung "Ethnos" titelt ganz groß "NERVENKRIEG" und spricht von festgefahrenen Haltungen zwischen Berlin und Athen. Beide Seiten suchten aber immerhin den Dialog. In der Online-Ausgabe der Zeitung sieht man ein Bild eines nachdenkenden Ministerpräsidenten Griechenlands Alexis Tsipras.
Die liberale Zeitung "To Vima", zu deutsch "Der Schritt" titelt sogar: "Poker im Schatten des Kalten Krieges" und spielt wohl auf die mögliche Annäherung Griechenlands an Russland an. Die Zeitung beschreibt die gestrigen Gespräche als "schwierig" und nennt Schäuble und Varoufakis das wahrscheinlich "unpassendste Paar Europas".
Die große Tageszeitung "TA NEA" füllt ihre Titelseite mit den Worten "Tanzen mit den Wölfen – Druck und Drohungen für die Einhaltung der Auflagen".
Insgesamt zeigt sich: Die Zeitungen finden also durchaus klare Worte.
Ein griechischer Journalist hält eine Tageszeitung in der Hand, auf der Bundeskanzlerin Merkel auf einem Thron sitzt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei vielen Menschen in Griechenland weiter keinen guten Stand.© picture alliance / dpa / Orestis Panagiotou
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