Sauberes Wasser für Fisch und Mensch
Wasser gilt als Urquell des Lebens. Es ist das Lebensmittel Nummer eins für Mensch, Tier und Pflanze, und auch ein Symbol der Reinigung und Erneuerung - bei der christlichen Taufe ebenso wie rituellen Waschungen der Muslime und Juden. Doch rein ist das Wasser vielerorts nicht mehr.
Ausgerechnet der heilige Fluss der Hindus in Indien, der Ganges, in dem viele Menschen Reinigung suchen, gehört zu den dreckigsten Gewässern der Erde. 1,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Nach dem Willen der Vereinten Nationen soll sich deren Zahl bis 2015 halbieren. Eine neue Wassertechnik aus Deutschland, die Mikrofiltration, könnte dabei helfen.
Eine Versuchshalle des Umweltbundesamtes in Berlin: Zwischen Rohrleitungen und Abwassercontainern steht ein Bottich mit Fischen - Versuchskaninchen sozusagen. Die tierischen Wassertester sind etwa 100 europäische Welse, sagt Hans-Jürgen Pluta, Fischereibiologe und Abwasserfachmann:
"Der Wels ist ein Süßwasserfisch, wird oft in Aquakultur eingesetzt, weil das Fleisch gut vermarktbar ist. Die haben jetzt ein Alter von anderthalb Jahren und ein Gewicht von 1000 Gramm."
Das Wasser ist nicht ganz sauber: leicht grünlich, oben schwimmen kleine braune Brocken, Reste von Futter und Kot.
"Das sind im Augenblick aufgeschwemmte Teile. Der Behälter unten ist gereinigt worden, am Rand abgekratzt worden, die Teile sedimentieren jetzt und werden dann über die Pumpe in die Membranfiltration hineingeführt."
Die Membranfilter in der Abwassertonne sind das Kernstück der neuen Technik. Die Kunststofffilter haben winzige Poren im Nanoformat: 0,4 Mikrometer Durchmesser, nicht mal halb so groß wie ein Tausendstel Millimeter. Wasser passt hindurch, aber Milliarden von Bakterien und Einzellern bleiben an den feinen Filtern hängen. Geballt hinter Gittern vertilgen sie den Schmutz, vermehren sich immens und verspeisen sich gegenseitig. Bei dem großen Fressen kommt am Ende sauberes Wasser heraus, sagt Professor Juan Lopez-Pilar, Virologe am Umweltbundesamt.
"Es werden Bakterien abgetrennt und Viren abgetrennt. Und dadurch wird das geklärte Abwasser natürlich sehr sauber. Dabei wird das Wasser filtriert und praktisch keimfrei gemacht."
Das gesäuberte Abwasser ist ganz klar und fließt wieder zu den Welsen in den Bottich. Sie gedeihen prächtig. Im Gegensatz zu vielen anderen Artgenossen in Aquakultur kommen sie ohne Medikamente aus, sagt Fischereibiologe Pluta.
"Die Welse leben jetzt seit sechs bis sieben Monaten ohne Frischwasserzufuhr. Die Tiere sind äußerlich frei von Krankheiten, haben auch keine bakteriellen oder virösen Erkrankungen. Insgesamt können wir mit den Wachstumsleistungen und der Futterverwertung zufrieden sein. "
Die Mikrofiltration mit Recyclingwasser ist besonders interessant für Regionen mit Wassermangel, eine viel versprechende Technologie für den Export. Es sind kompakte Anlagen mit ein paar Pumpen - vergleichbar mit einer Hausheizung. Die Technik eignet sich nicht nur für Fischfarmen; auch für Schiffe, Hotelkomplexe, Dörfer oder fürs abgelegene Feldlazarett der Bundeswehr.
Sogar Toilettenwasser oder Waschlauge könnte man nach der Reinigung wieder trinken, sagt Pluta.
"De einzige Aspekt, der eine Rolle spielt, sind ästhestische Gründe, Dinge, die sich im Kopf abspielen. Aber von der Qualität her, vom hygienischen Status, ist das möglich. Man kann daraus wieder Trinkwasser machen."
Und dies geht mit der Mikrofiltration unendlich oft.
"Man kann Wasser endlos wieder verwerten, ständig recyceln, immer wieder erneuern. Es ist nicht anderes als die Abbildung des Naturkreislaufes mit technischen Hilfsmitteln."
In Deutschland werden bereits 200 kleine Hauskläranlagen mit Mikrofiltern betrieben, aber auch einige Anlagen von Industrie und Kommunen. Das hat auch in wasserreichen Ländern Vorteile: Die neue Filtertechnik reinigt schneller und besser als die in riesigen Klärbecken aus Beton, in denen die Bakterienflocken in Zeitlupe nach unten wandern. Und sie braucht viel weniger Fläche - alles in allem eine Revolution in der Abwasserreinigung, erklärt UBA-Fachmann Pluta.
"Es hat nicht mehr mit Betonbau und Bau von großen Kläranlagen zu tun, sondern mit neuer Anlagentechnik und Modulbauweise - etwa ein Zehntel des Raumbedarfs im Vergleich zu herkömmlichen Kläranlagen. Klein und effizient statt groß und Beton."
Das entscheidende Plus aber ist die Wasserqualität. Das Abwasser wird mit den Mikrofiltern sauberer. Es ist nicht nur keimfrei, sondern auch frei von fast allen Schadstoffen. Das Element Wasser taugt auch heute noch als Sinnbild für Reinigung, Erneuerung, Hoffnung.
Eine Versuchshalle des Umweltbundesamtes in Berlin: Zwischen Rohrleitungen und Abwassercontainern steht ein Bottich mit Fischen - Versuchskaninchen sozusagen. Die tierischen Wassertester sind etwa 100 europäische Welse, sagt Hans-Jürgen Pluta, Fischereibiologe und Abwasserfachmann:
"Der Wels ist ein Süßwasserfisch, wird oft in Aquakultur eingesetzt, weil das Fleisch gut vermarktbar ist. Die haben jetzt ein Alter von anderthalb Jahren und ein Gewicht von 1000 Gramm."
Das Wasser ist nicht ganz sauber: leicht grünlich, oben schwimmen kleine braune Brocken, Reste von Futter und Kot.
"Das sind im Augenblick aufgeschwemmte Teile. Der Behälter unten ist gereinigt worden, am Rand abgekratzt worden, die Teile sedimentieren jetzt und werden dann über die Pumpe in die Membranfiltration hineingeführt."
Die Membranfilter in der Abwassertonne sind das Kernstück der neuen Technik. Die Kunststofffilter haben winzige Poren im Nanoformat: 0,4 Mikrometer Durchmesser, nicht mal halb so groß wie ein Tausendstel Millimeter. Wasser passt hindurch, aber Milliarden von Bakterien und Einzellern bleiben an den feinen Filtern hängen. Geballt hinter Gittern vertilgen sie den Schmutz, vermehren sich immens und verspeisen sich gegenseitig. Bei dem großen Fressen kommt am Ende sauberes Wasser heraus, sagt Professor Juan Lopez-Pilar, Virologe am Umweltbundesamt.
"Es werden Bakterien abgetrennt und Viren abgetrennt. Und dadurch wird das geklärte Abwasser natürlich sehr sauber. Dabei wird das Wasser filtriert und praktisch keimfrei gemacht."
Das gesäuberte Abwasser ist ganz klar und fließt wieder zu den Welsen in den Bottich. Sie gedeihen prächtig. Im Gegensatz zu vielen anderen Artgenossen in Aquakultur kommen sie ohne Medikamente aus, sagt Fischereibiologe Pluta.
"Die Welse leben jetzt seit sechs bis sieben Monaten ohne Frischwasserzufuhr. Die Tiere sind äußerlich frei von Krankheiten, haben auch keine bakteriellen oder virösen Erkrankungen. Insgesamt können wir mit den Wachstumsleistungen und der Futterverwertung zufrieden sein. "
Die Mikrofiltration mit Recyclingwasser ist besonders interessant für Regionen mit Wassermangel, eine viel versprechende Technologie für den Export. Es sind kompakte Anlagen mit ein paar Pumpen - vergleichbar mit einer Hausheizung. Die Technik eignet sich nicht nur für Fischfarmen; auch für Schiffe, Hotelkomplexe, Dörfer oder fürs abgelegene Feldlazarett der Bundeswehr.
Sogar Toilettenwasser oder Waschlauge könnte man nach der Reinigung wieder trinken, sagt Pluta.
"De einzige Aspekt, der eine Rolle spielt, sind ästhestische Gründe, Dinge, die sich im Kopf abspielen. Aber von der Qualität her, vom hygienischen Status, ist das möglich. Man kann daraus wieder Trinkwasser machen."
Und dies geht mit der Mikrofiltration unendlich oft.
"Man kann Wasser endlos wieder verwerten, ständig recyceln, immer wieder erneuern. Es ist nicht anderes als die Abbildung des Naturkreislaufes mit technischen Hilfsmitteln."
In Deutschland werden bereits 200 kleine Hauskläranlagen mit Mikrofiltern betrieben, aber auch einige Anlagen von Industrie und Kommunen. Das hat auch in wasserreichen Ländern Vorteile: Die neue Filtertechnik reinigt schneller und besser als die in riesigen Klärbecken aus Beton, in denen die Bakterienflocken in Zeitlupe nach unten wandern. Und sie braucht viel weniger Fläche - alles in allem eine Revolution in der Abwasserreinigung, erklärt UBA-Fachmann Pluta.
"Es hat nicht mehr mit Betonbau und Bau von großen Kläranlagen zu tun, sondern mit neuer Anlagentechnik und Modulbauweise - etwa ein Zehntel des Raumbedarfs im Vergleich zu herkömmlichen Kläranlagen. Klein und effizient statt groß und Beton."
Das entscheidende Plus aber ist die Wasserqualität. Das Abwasser wird mit den Mikrofiltern sauberer. Es ist nicht nur keimfrei, sondern auch frei von fast allen Schadstoffen. Das Element Wasser taugt auch heute noch als Sinnbild für Reinigung, Erneuerung, Hoffnung.