"Säule der Schande" erinnert in Berlin an Tiananmen-Massaker

In Erinnerung an die gewaltsame Niederschlagung der chinesischen Protestbewegung auf dem Tiananmen in Peking am 4. Juni 1989 ist in Berlin eine "Säule der Schande" installiert worden. Die am Montag präsentierte "Pillar of Shame" ist eine Kopie des Mahnmals, das der dänische Künstler Jens Galschiøt in Hongkong errichtet hatte. Dort war sie mehr als zwei Jahrzehnte an verschiedenen Standorten zu sehen, zuletzt auf dem Campus der Universität. Ende 2021 war die etwa acht Meter hohe Plastik zerlegt und eingelagert worden. "Pillar of Shame" ist ein auf weltweit mehrere Standorte verteiltes Projekt Galschiøts. Die Plastiken aus Metall oder Beton zeigen eine Gruppe ineinander verwobener Körper, die für Unterdrückung von Individuen in ihrem Drang nach Freiheit stehen. Galschiøt will damit auf Ereignisse hinweisen, die sich nicht wiederholen sollen. In Brasilien erinnert ein Exemplar an den Kampf der Landarbeiter ohne Boden, in Rom wird weltweite Unterernährung thematisiert. Eine Säule in Mexiko steht für 54 Opfer des Massakers im Bundesstaat Chiapas 1997, bei dem Paramilitärs eine indigene Gemeinde attackierten.