Sachter Start des Teilchenriesen
Im LHC sollen Wasserstoffkerne in hoher Geschwindigkeit miteinander kollidieren und so neue Elementarteilchen zum Vorschein bringen. Nach einer Panne im Jahr 2008 wurde der Beschleuniger nun wieder aktiviert - mit Erfolg.
Er ist der größte und stärkste Teilchenbeschleuniger aller Zeiten – der Large Hadron Collider, kurz LHC. Seine Mission: Er soll Wasserstoffkerne beschleunigen und so heftig aufeinanderprallen lassen, dass dabei neue Elementarteilchen entstehen. Eigentlich sollte die vier Milliarden Euro teure Maschine schon im September 2008 am CERN in Genf loslegen. Doch dann gab es eine folgenreiche Panne, die den Superbeschleuniger über ein Jahr lang auf Eis legte. Erst kürzlich, Ende November, erfolgte der Neustart – diesmal mit Erfolg.
Als die CERN-Physiker den 27-Kilometer-Ring am 10. September 2008 erstmals einschalteten, lief er kurz im Testbetrieb. Dann, nur neun Tage später, ging die Riesenmaschine unerwartet kaputt: Ein Verbindungskabel zwischen den Magneten – jenen mit Flüssighelium gekühlten Röhren, die die schnellen Wasserstoffkerne auf ihrer Kreisbahn halten – war durchgebrannt. Die Folge: Rund zwei Tonnen des minus 270 Grad kalten Heliums verdampften schlagartig und erzeugten eine Druckwelle, die Dutzende der tonnenschweren Magneten aus der Verankerung riss.
Es dauerte über ein Jahr, bis der Ring wiederhergestellt war; insgesamt 55 Magnete hatten die Experten austauschen oder reparieren müssen. Um zu verhindern, dass der LHC erneut durchbrennt, haben die Physiker ein zusätzliches Überwachungssystem installiert. Sollte sich wieder eine Kabelschmelze andeuten, soll es den Ring umgehend abschalten.
Am 20.November war es soweit: Die Forscher starteten ihre Maschine erneut. Um sicher zu gehen, dass der Ring sauber läuft, fuhr ihn das CERN deutlich sachter an als ursprünglich vorgesehen. Bis Weihnachten erreichten die Teilchen lediglich ein Sechstel ihrer endgültigen Soll-Energie von sieben Teraelektronenvolt (TeV) – aber immerhin mehr als der bisherige Rekordhalter, der US-Beschleuniger "Tevatron" nahe Chicago.
Mittlerweile gelangen sogar die ersten Test-Kollisionen zwischen den Wasserstoffkernen. Der reguläre Messbetrieb aber wird erst 2010 starten – frühestens im Februar. Mit ersten handfesten Ergebnissen rechnen die 10.000 Physiker aus aller Welt, die an den LHC-Experimenten beteiligt sind, jedoch erst für 2011. Unter anderem hoffen sie, das "Higgs-Teilchen" aufzuspüren. Es soll dafür verantwortlich sein, dass andere Elementarteilchen überhaupt Masse besitzen – Winzlinge wie Elektronen und Quarks. Außerdem könnte der Genfer Gigant enträtseln, woraus jene geheimnisvolle dunkle Materie besteht, die es im Weltall in rauen Mengen geben muss.
Als die CERN-Physiker den 27-Kilometer-Ring am 10. September 2008 erstmals einschalteten, lief er kurz im Testbetrieb. Dann, nur neun Tage später, ging die Riesenmaschine unerwartet kaputt: Ein Verbindungskabel zwischen den Magneten – jenen mit Flüssighelium gekühlten Röhren, die die schnellen Wasserstoffkerne auf ihrer Kreisbahn halten – war durchgebrannt. Die Folge: Rund zwei Tonnen des minus 270 Grad kalten Heliums verdampften schlagartig und erzeugten eine Druckwelle, die Dutzende der tonnenschweren Magneten aus der Verankerung riss.
Es dauerte über ein Jahr, bis der Ring wiederhergestellt war; insgesamt 55 Magnete hatten die Experten austauschen oder reparieren müssen. Um zu verhindern, dass der LHC erneut durchbrennt, haben die Physiker ein zusätzliches Überwachungssystem installiert. Sollte sich wieder eine Kabelschmelze andeuten, soll es den Ring umgehend abschalten.
Am 20.November war es soweit: Die Forscher starteten ihre Maschine erneut. Um sicher zu gehen, dass der Ring sauber läuft, fuhr ihn das CERN deutlich sachter an als ursprünglich vorgesehen. Bis Weihnachten erreichten die Teilchen lediglich ein Sechstel ihrer endgültigen Soll-Energie von sieben Teraelektronenvolt (TeV) – aber immerhin mehr als der bisherige Rekordhalter, der US-Beschleuniger "Tevatron" nahe Chicago.
Mittlerweile gelangen sogar die ersten Test-Kollisionen zwischen den Wasserstoffkernen. Der reguläre Messbetrieb aber wird erst 2010 starten – frühestens im Februar. Mit ersten handfesten Ergebnissen rechnen die 10.000 Physiker aus aller Welt, die an den LHC-Experimenten beteiligt sind, jedoch erst für 2011. Unter anderem hoffen sie, das "Higgs-Teilchen" aufzuspüren. Es soll dafür verantwortlich sein, dass andere Elementarteilchen überhaupt Masse besitzen – Winzlinge wie Elektronen und Quarks. Außerdem könnte der Genfer Gigant enträtseln, woraus jene geheimnisvolle dunkle Materie besteht, die es im Weltall in rauen Mengen geben muss.