Sachsen lehnt Wettiner-Museum ab

In den laufenden Restitutionsverhandlungen mit dem Freistaat Sachsen haben die Nachfahren von König August dem Starken die Gründung eines Wettiner-Museums ins Gespräch gebracht. Für Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) indes kommt das nicht infrage. Weder sei der Vorschlag finanziell untersetzt, noch habe der Prinz bislang mit dem Freistaat darüber gesprochen.
Zugleich äußerte sich Stange verwundert, dass der Prinz ein für die Dauer der Verhandlungen vereinbartes Stillschweigen mit dieser Interviewäußerung gebrochen habe. Der Vorstoß offenbare eine Geringschätzung der Leistungen öffentlicher Museen. Aus Sicht Stanges sind die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden das "größte Wettiner-Museum, dass es überhaupt geben kann".

Der Prinz hatte vorgeschlagen, ein Wettiner-Museum in den Schlössern in Moritzburg oder Pillnitz einzurichten. Sein Adelshaus wolle das Museum zum Bestandteil des Vertrages machen, der die Rückgabe von Kunstschätzen mit dem Land Sachsen regele. Das Haus Wettin fordert die Rückgabe zahlreicher Kunstwerke aus den Staatlichen Kunstsammlungen, darunter wertvolle Porzellanstücke und Gemälde. Die Wettiner sind eines der ältesten Herrschergeschlechter Deutschlands und regierten Sachsen für rund 800 Jahre.


Das Interview mit Eva-Maria Stange können Sie mindestens bis zum 24. September 2008 im Audio-on-demand-Angebot nachhören. ( MP3-Audio )