Russland wählt

Putin zwischen wirtschaftlichen Erfolgen und Korruption

Wladimir Putin kommt am 18.03.2018 aus der Wahlkabine seines Wahllokals in Moskau, nachdem er seine Stimme für die Präsidentschaftswahl abgegeben hat.
Wladimir Putin kommt aus der Wahlkabine seines Wahllokals in Moskau, nachdem er seine Stimme für die Präsidentschaftswahl abgegeben hat. © AFP / POOL / Yuri Kadobnov
Stefan Meister im Gespräch mit André Hatting · 18.03.2018
Zu Putin gibt es keine Alternativen - zu diesem Schluss kommt man schnell beim Blick nach Russland. Trotz zunehmender Korruption erfreut sich der russische Präsident größter Beliebtheit in seinem Land. Stefan Meister erklärt die Gründe.
Putin habe den Russen in seinen ersten beiden Amtszeiten so viel Wohlstand beschert wie zuvor kein anderer russischer Präsident in der neueren Geschichte des Landes, sagte Stefan Meister in Deutschlandfunk Kultur. Ein Schwachstelle des Systems Putin sei allerdings die Korruption, sagte der Russland-Experte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik.

Entkopplung vom System der Korruption

Möglicherweise habe die Korruption im Lande unter Putin sogar zugenommen, sagte Meister. Trotzdem halten viele Russen an Putin fest - weil sie nichts anderes kennten und Putin nicht als das Problem ansehen: "Sie entkoppeln ihn sozusagen vom System der Korruption."

Die Legitimation Putins

Die eigentliche Herausforderung für den Kreml bestehe laut Meister darin, eine hohe Wahlbeteiligung zu erzielen: Dabei gehe es um die Legitimation der Person Putin. Die größte Herausforderung für Putin wiederum sieht Meister in den Aktivitäten der Geheimdienste und der Sicherheitsorgane: Diese führten zum Teil ein Eigenleben, Putin könne sie nicht komplett kontrollieren.
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