Russisches Kino

Hoffnung auf die junge Generation

Naum Kleiman, der ehemalige Direktor des Moskauer Filmmuseums
Naum Kleiman, der ehemalige Direktor des Moskauer Filmmuseums © dpa / picture alliance / Iliya Pitalev
Naum Kleiman im Gespräch mit Vladimir Balzer |
Der geschasste Direktor des Moskauer Filmmuseums, Naum Kleiman, ist voll des Lobes für die Berlinale: Es seien die "wichtigsten Fimfestspiele der Welt" mit dem "vielleicht besten Publikum der Welt". Kaum Gutes hingegen kann er dem russischen Wettbewerbsfilm abgewinnen.
Der Film "Under Electric Clouds" von Alexei German ist "nicht gelungen", findet Naum Kleiman, der ehemalige Direktor des Moskauer Filmmuseums. Man habe keinen Zugang zu der Geschichte: Alles sei chiffriert und voller Metaphern - allerdings seien die nicht genau genug für die russische Gegenwart. Nur einige Motive könne man erkennen. Dabei müsse doch Kunst die Dinge klarer machen. So, wie es nach Meinung Kleimans die junge Generation russischer Filmemacher vormache. In sie und ihre kleinen "Beobachtungsfilme" setzt er große Hoffnungen: "Die sind wirklich sehr gut."
"Nichts ist auf ewig gebaut, es ändert sich alles"
Optimistisch ist Kleiman auch, was ein künftiges festes Haus für das Moskauer Filmmuseum betrifft. Noch sei das Museum im Mosfilm-Studio untergebracht - ohne eigene Ausstellungs- und Vorführräume. Kleiman selbst wurde im vergangenen Sommer vom russischen Kulturministerium als Direktor abgesetzt. Manche Beobachter führen das auf politische Gründe zurück. Er selbst sagt: "Ich bin selbst gegangen." Seine Zuversicht führt er auf sein Alter zurück: "Ich habe gesehen, nichts ist auf ewig gebaut, es ändert sich alles."
Heute wird Naum Kleiman mit der Berlinale Kamera geehrt.

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