Russischer Sender RT kann Enthüllungs-Buch nicht verbieten lassen

    Das Logo des Senders RT.
    Der russischer TV-Sender RT ist ein vom russischen Staat gegründetes und finanziertes Auslandsfernsehprogramm © imago-images / Russianb Look / Viktor Lisitsyn
    18.05.2022
    Der russische Sender RT in Deutschland kann ein Enthüllungs-Buch eines ehemaligen Mitarbeiters über die Arbeitsweise des Unternehmens nicht verbieten lassen. Die deutsche Öffentlichkeit habe ein erhebliches Interesse zu erfahren, dass RT möglicherweise an verdeckten Ermittlungen in Bezug auf russische Regime-Kritiker involviert gewesen sei, urteilte heute das Oberlandesgericht Frankfurt am Main. Der ehemalige Mitarbeiter war als Reporter für RT tätig. In seinem Buch setzte er sich kritisch mit den Arbeitsweisen, der politischen Ausrichtung und einzelnen journalistischen Aktivitäten auseinander. Dabei ging es auch um einen Spezialauftrag, den der Mann anlässlich der medizinischen Behandlung des Regimekritikers Alexej Nawalny in der Berliner Charité nach einem missglückten Anschlag auf ihn erhalten hatte. Das Buch wollte RT-Deutsch in der Erst- und Zweitauflage verbieten lassen. Das Landgericht Frankfurt am Main hatte dem ehemaligen Mitarbeiter verboten, einzelne Äußerungen aus dem Buch zu wiederholen. Das Werk an sich verbot es nicht.