Russischer Künstlerin droht Straflager

Die russische Künstlerin Julia Zwetkowa soll wegen der Zeichnung weiblicher Geschlechtsorgane nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für über drei Jahre ins Straflager. Vorgeworfen wird der 29-Jährigen die Herstellung und Verbreitung von Pornografie, das teilte ihre Mutter auf Facebook mit. Das Gericht in Komsomolsk am Amur im äußersten Osten Russlands will am 17. Juli das Urteil verkünden. Die bekannte Aktivistin Zwetkowa bekommt seit Jahren Strafen und Morddrohungen, weil sie etwa gleichgeschlechtliche Paare mit Regenbogen-Motiven malt. Die nun beanstandeten Bilder gehören zu einer Sammlung mit dem Titel "Eine Frau ist keine Puppe", die sie in sozialen Netzwerken verbreitet hatte. Viele prominente Russen aus dem Show- und Mediengeschäft, Menschenrechtler und Politiker hatten das Vorgehen der Justiz gegen die Künstlerin verurteilt. Bei Straßenprotesten kam es immer wieder zu gewaltsamen Festnahmen.