Russische TV-Journalistin ruft Landsleute zu Protest gegen Ukraine-Krieg auf

Nach ihrer Protestaktion im russischen Fernsehen hat die Journalistin Marina Owsjannikowa ihre Landsleute aufgerufen, ebenfalls gegen die Ukraine-Invasion Stellung zu beziehen. "Die Zeiten sind sehr finster und sehr schwierig und jeder, der eine staatsbürgerliche Haltung hat und der will, dass diese Haltung zur Kenntnis genommen wird, muss seiner Stimme Gehör verschaffen", sagte Owsjannikowa in einem Interview mit dem US-Fernsehsender ABC. "Das ist sehr wichtig." Die Fernsehjournalistin hob hervor, dass es sich nicht um Russlands Krieg, sondern um einen Krieg von Kreml-Chef Wladimir Putin handele. "Das russische Volk ist wirklich gegen den Krieg, das ist Putins Krieg, nicht der Krieg des russischen Volkes", sagte Owsjannikowa. Mit ihrem Protestplakat gegen Krieg und Lügenpropaganda während einer Live-Nachrichtensendung des Senders Perwy Kanal am Montagabend habe sie etwas tun wollen mit "mehr Wirkung und das mehr Aufmerksamkeit erregt", als Straßenproteste gegen den Ukraine-Krieg, gegen welche die russische Polizei massiv vorgeht. "Ich konnte sehen, was in Wirklichkeit in der Ukraine passierte, und was die Programme meines Senders zeigten war ganz anders." Mit ihrer "spontan" gestarteten Protestaktion habe sie diese "Propaganda" der russischen Regierung enttarnen wollen und "vielleicht Menschen ermutigen, dass sie den Krieg verurteilen", sagte die Journalistin.