Russische Regisseurin schreibt in Haft ein Kinderbuch

    Im Juli wurde die russische Regisseurin Schenja Berkowitsch wegen Rechtfertigung von Terrorismus zu sechs Jahren Lagerhaft verurteilt. Von dort gelang es ihr, ein Kinderbuch heraus zu schmuggeln, das sie während der Untersuchungshaft geschrieben hatte. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, bereiten ihre Freunde die Veröffentlichung im Ausland vor. "Zöglinge" handelt von den Tieren im Knast, den Ratten, Kakerlaken, Krähen und Katzen. Der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge ist es ein "Thriller mit Humor", der sich an Heranwachsende richtet - ganz konkret an Berkowitschs Adoptivtöchter. Damit reiht sich "Zöglinge" in die lange Tradition russischer Gefängnis- und Lagerliteratur ein. Konkretes Vorbild soll das comicartige Tagebuch gewesen sein, das Olga Ranizkaja in den 40er Jahren im Gulag für ihren Sohn schrieb.