Russische Oper mit sardischem Flair
Die Stadt Kitesch wird von Tataren bedroht, wodurch die Liebesgeschichte zwischen dem Bauernmädchen Fewronia und dem Fürstensohn Wsewolod ein jähes Ende findet. Das Mädchen wird gefangen genommen, der Mann fällt im Kampf. Auf Bitten Fewronias macht Gott die Stadt unsichtbar, aber im See erscheint noch ihr Spiegelbild, was die Angreifer das Fürchten lehrt. Die Stadt ist im Himmel entschwunden, wo dem Paar ewiges Leben geschenkt wird.
Wie diese, basieren die meisten der 15 Opern, die Rimskij-Korsakow komponiert hat, auf Märchen und Legenden aus dem alten Russland. Nur wenige haben in den Spielplänen der großen Häuser Platz gefunden. Da wurde er von Mussorgskij verdrängt, dessen pathetische Opern eher die russische Seele bewegten. Korsakows Musik erschien dem Publikum wegen seiner brillanten Instrumentierung, der rauschhaften Klänge à la Wagner vielleicht eine Spur zu artifiziell. Rimskij-Korsakow war eben kein Hobby-Komponist wie einige andere, die sich auch mal an der Oper versuchen wollten, sondern Experte. Als Kopf des "Mächtigen Häufleins", der Gruppe von Komponisten, die sich gegen den westeuropäischen Einfluss absetzen wollten, hatte er Stil prägenden Einfluss auf die russische Musik des 19. Jahrhunderts. Ohne dass er die Partituren seiner Kollegen nochmals gründlich überarbeitet hätte, wäre vielleicht so manchem Stück von Mussorgsky, Borodin oder Dargomyschski der Bühnenerfolg versagt geblieben.
Vor 100 Jahren ist Rimskij-Korsakow gestorben. Aber auch dieses Jahr hat kaum eine der renommierten, internationalen Musikbühnen veranlasst, sich intensiver mit seinem umfangreichen Opernwerk zu befassen. Da bildet das Teatro Lirico di Cagliari auf Sardinien, das immer auf der Suche nach Raritäten ist, eine rühmliche Ausnahme. Hier wurde im April - in Koproduktion mit dem Moskauer Bolschoi-Theater - Rimskij-Korsakows vorletzte Oper herausgebracht, die "Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch", 1907 uraufgeführt.
Euroradio-Opernsaison 2007/08
Teatro Lirico Cagliari
Aufzeichnung vom 24.4.2008
Nikolaj Rimskij-Korsakow
"Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch", Oper in vier Akten
Libretto: Wladimir Belski
Michail Kazakow, Bass - Fürst Juri Wsewolodowitsch
Witalij Panfilow, Tenor - Prinz Wsewolod Jurjewitsch
Tatjana Monogarova, Sopran - Fewronija
Michail Gubskij, tenor, Grischka Kutjerma
Gevorg Hakobyan, Bariton - Fjodor Pojarok
Marika Gulordawa, Mezzosopran - Fürstlicher Knabe
Gianluca Floris, Tenor - 1. reicher Bürger
Marek Kalbus, Bass - 2. reicher Bürger
Riccardo Perrari, Bass, Guslispieler
Chor und Orchester des
Teatro Lirico Cagliari
Leitung: Alexander Vedernikov
nach dem 2. Akt ca. 20:25 Uhr Nachrichten
Vor 100 Jahren ist Rimskij-Korsakow gestorben. Aber auch dieses Jahr hat kaum eine der renommierten, internationalen Musikbühnen veranlasst, sich intensiver mit seinem umfangreichen Opernwerk zu befassen. Da bildet das Teatro Lirico di Cagliari auf Sardinien, das immer auf der Suche nach Raritäten ist, eine rühmliche Ausnahme. Hier wurde im April - in Koproduktion mit dem Moskauer Bolschoi-Theater - Rimskij-Korsakows vorletzte Oper herausgebracht, die "Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch", 1907 uraufgeführt.
Euroradio-Opernsaison 2007/08
Teatro Lirico Cagliari
Aufzeichnung vom 24.4.2008
Nikolaj Rimskij-Korsakow
"Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch", Oper in vier Akten
Libretto: Wladimir Belski
Michail Kazakow, Bass - Fürst Juri Wsewolodowitsch
Witalij Panfilow, Tenor - Prinz Wsewolod Jurjewitsch
Tatjana Monogarova, Sopran - Fewronija
Michail Gubskij, tenor, Grischka Kutjerma
Gevorg Hakobyan, Bariton - Fjodor Pojarok
Marika Gulordawa, Mezzosopran - Fürstlicher Knabe
Gianluca Floris, Tenor - 1. reicher Bürger
Marek Kalbus, Bass - 2. reicher Bürger
Riccardo Perrari, Bass, Guslispieler
Chor und Orchester des
Teatro Lirico Cagliari
Leitung: Alexander Vedernikov
nach dem 2. Akt ca. 20:25 Uhr Nachrichten