Russische Flugmanöver

Kujat warnt vor Eskalation

Harald Kujat, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr
Harald Kujat war Generalinspekteur der Bundeswehr (2000-2002) und Vorsitzender des Nato-Militärausschusses (2002-2005) © picture alliance / ZB
Moderation: Liane von Billerbeck und Hans-Joachim Wiese · 30.10.2014
Die Nato hat besonnen auf die russischen Flugmanöver im europäischen Luftraum reagiert. Davon ist General a.D. Harald Kujat überzeugt. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts wäre eine Eskalation "das Falscheste", was passieren könne.
Nach den russischen Flugmanövern im europäischen Luftraum hat der frühere Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, Harald Kujat, vor einer Eskalation des angespannten Verhältnisses zwischen der Nato und Russland gewarnt: Das wäre "das Falscheste, was überhaupt nur passieren könnte". Ausdrücklich lobte der General a.D. die Reaktion von Nato-Generalsekretär Stoltenberg, der "versöhnlichere Töne" anschlage als sein Vorgänger Rasmussen. Das Bündnis habe gezeigt: "Wir sind auf der Hut, wir reagieren schnell und effektiv und wir lassen uns so etwas nicht gefallen."
Manöver als "Begleitmusik" zum Ukraine-Konflikt
Der Nato-Luftraum sei nicht verletzt worden, so der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr. Dennoch werde der russischen Militärübung viel Gewicht verliehen, weil sie als "Machtdemonstration" und "Begleitmusik" zu dem noch immer schwelenden Ukraine-Konflikt interpretiert werden könne. Dieser sorge weiter für Spannungen zwischen den westlichen Staaten und Russland: "Das ist schon besorgniserregend. Aber es ist kein militärischer Fall, der hier zu lösen ist, sondern es ist in erster Linie eine politische Angelegenheit."
Dass die Nato in einem derartigen Szenario einmal ein russisches Militärflugzeug abschießen könnte, hält Kujat für ausgeschlossen: "Es gibt genügend Sicherheitsmaßnahmen, die das verhindern. Ich bin völlig unbesorgt."
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