Schwedische Brücken
04.11.2014
In Russland ist Winter, und in Skandinavien liebt man die Brücken zwischen den musikalischen Genres. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin spielt heute russische und schwedische Musik. Zu Gast ist der norwegische Trompeter Ole Edvard Antonsen.
Dunkel und düster lassen russische Komponisten gern ihre Werke klingen. Schließlich ist der Winter kalt und das Leben hart in ihrem Land. Das hat sich in den letzten 150 Jahren nicht geändert. Um wie viel einfacher haben es doch da die Schweden und die Norweger, die dank des Erdöls und verrückter Möbelhäuser einen besseren Lebensstandard genießen.
Der russisch-schwedische Abend beginnt mit einem zünftigen Spuk auf einem kahlen, kalten Berg. Der Teufel tanzt und lädt zum Mahl – Gnome und Hexen kommen und feiern eine Party mit Beelzebub, dass es eine Lust ist. Wie es scheint, taucht die teuflische Brigade dann am Schluss des Abends dann noch einmal auf. Peter Tschaikowsky hat einen Nachklang des Spukes ins Finale seiner ersten Sinfonie eingebaut, die den ein wenig süßlichen Untertitel Winterträume trägt.
Zwischen Mussorgski und Tschaikowsky gibt es im Programm eine "schwedische Brücke" – "Bridge", so hat Rolf Martinson sein Trompetenkonzert genannt.
Der Norweger Ole Edvard Antonsen wird das "Brückenkonzert" des Schweden Rolf Martinson spielen. Er gilt als Fachmann für neue Musik, die die Ohren nicht allzu sehr überfordert. Nebenbei ist er auch in Sachen Rock und Jazz unterwegs.
Der kroatische Dirigent Ivan Repusic gibt sein Debut beim RSB. Er ist derzeit Kapellmeister an der Deutschen Oper Berlin und dort in der laufenden Saison für das italienische Fach zuständig.
Konzerthaus Berlin
Aufzeichnung vom 2. November 2014
Modest Mussorgskij
"Eine Nacht auf dem Kahlen Berge" Sinfonische Dichtung für Orchester
Rolf Martinsson
"Bridge" Konzert für Trompete und Orchester op. 47
Peter Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 1 g-Moll op. 13 ("Winterträume")
Ole Edvard Antonsen, Trompete
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Ivan Repusic