Rumänisches Ensemble live vom Rolandseck Festival

Im Farbenrausch

Das Kammerorchester Camerata Regala aus Bukarest
Das Kammerorchester Camerata Regala aus Bukarest © Vlad Constantin/Camerata Regala
Moderation: Volker Michael · 24.06.2018
Im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck gastiert die Camerata Regala aus Bukarest - Mihaela Martin spielt mit Plamena Mangova das Doppelkonzert von Mendelssohn, Frans Helmerson dirigiert Werke von Grieg, Silvestri und Constantinescu.
Das Rolandseck-Kammermusikfestival findet in seinem 13. Jahr zum zweiten Mal unter Leitung der renommierten Geigerin Mihaela Martin statt. Veranstaltet wird es von der Johannes-Wasmuth-Gesellschaft, einem Verein von Musik- und Kunstliebhabern, die die Erinnerung an den Galeristen und Kulturförderer wach halten wollen. Wasmut hatte den Bahnhof Rolandseck in den 1970er-Jahren vor dem Abriss gerettet und zu einem Musenheim umfunktioniert. Eigentlich dominieren beim Festival im heutigen rheinland-pfälzischen Landesmuseum, dem Arp-Museum Bahnhof Rolandseck - im nördlichsten Zipfel des Bundeslandes - die kleinen Formationen, die junge und erfahrene Gastmusiker während der Probenwoche im Kulturbahnhof am Rheinufer südlich von Bonn bilden.

Im Pausengespräch hat Volker Michael mit dem Konzertmeister der Camerata Regala Radu Chişu, dem Dirigenten Frans Helmerson und der Festivalleiterin Mihaela Martin über das diesjährige Programm gesprochen:

Der aktuelle Festivaljahrgang steht unter dem Motto "Im Farbenrausch" - und da ist es logisch, auch ein Streichorchester einzuladen, denn ein Ensemble dieser Größe kann besonders viele Klangfarben erzeugen. Allzumal, wenn es aus jungen, begeisterungsfähigen Mitgliedern gebildet wird, wie die Camerata Regala aus Bukarest. Absolventen der Nationalen Musikuniversität der Hauptstadt Rumäniens im Alter zwischen 18 und 30 Jahren haben dieses Streichorchester vor neun Jahren gegründet mit dem Ziel, rumänische Werke des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart aufzuführen und den hochqualifizierten Musikerinnen und Musikern eine Arbeitsperspektive im eigenen Land zu bieten.
Nach Rolandseck haben die rumänischen Künstler zwei Werke der klassischen Moderne Rumäniens mitgebracht, die drei Stücke op. 4 von Constantin Silvestri, der das sozialistische Rumänien verließ und vor allem als Dirigent in England bekannt wurde, und das Konzert für Streichorchester von Paul Constantinescu, einem Komponisten, der mit seinen Konzertwerken, Oratorien und Opern das Musikleben im Bukarest der 40er- bis 60er-Jahre geprägt hat.

Festivalleiterin spielt selbst

Festivalleiterin Mihaela Martin wird selbst zu hören sein als Solistin in Felix Mendelssohn Bartholdys Doppelkonzert gemeinsam mit der bulgarischen Pianistin Plamena Mangova, einer der besten Künstlerinnen ihres Fachs derzeit. Der Abend mit den südosteuropäischen Musikern beginnt nordisch märchenhaft, mit Edvard Griegs Suite "Aus Holbergs Zeit". Die musikalische Leitung des gesamten Abends liegt in den Händen eines alten Bekannten in Rolandseck: Der aus Schweden stammende Cellist Frans Helmerson wird als Dirigent seine jungen Streicherkolleginnen und -kollegen durch das spannende Programm begleiten.
Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen
Das Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen ist auch 2018 Ort für das Rolandseck-Festival© Bahnhof Rolandseck
Live aus dem Arp-Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen
Edvard Grieg
"Aus Holbergs Zeit", Suite für Streichorchester op. 40
Felix Mendelssohn Bartholdy
Konzert für Violine, Klavier und Orchester d-Moll, MWV O 4
ca. 21.00 Uhr Konzertpause, darin Gespräche mit den Künstlerinnen und Künstlern
Constantin Silvestri
Drei Stücke für Streichorchester op. 4
Paul Constantinescu
Konzert für Streichorchester

Mihaela Martin, Violine
Plamena Mangova, Klavier
Streichorchester Camerata Regala
Leitung: Frans Helmerson

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