Rukeli Trollmanns später Sieg

Von Thilo Schmidt · 01.05.2011
Er hätte ein Weltstar werden können: Er tänzelte beim Boxen, trickste seine Gegner phantasievoll aus. Er sah gut aus, die Frauen schwärmten von ihm. Im Juni 1933 wurde der zum Publikumsliebling avancierte Rukeli Trollmann Deutscher Meister im Halbschwergewicht. Die Nazis jedoch erkannten ihm den Titel wieder ab.
Trollmann war ein Sinto, und als "Zigeuner" boxte er "undeutsch". Die Nationalsozialisten beendeten seine Karriere, als sie gerade richtig Fahrt aufgenommen hatte. Trollmann stirbt 1944 in der Außenstelle Wittenberge des KZs Neuengamme.

Erst 2003 übergab der Bund deutscher Berufsboxer seinen Nachfahren den symbolischen Meistergürtel, um den ihn die Nazis 1933 betrogen hatten. Das Gedenken an Johann Trollmann ist vielfältiger geworden.

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