"Ruas" von Mísia

20.04.2009
Die portugiesische Sängerin Mísia gilt als Ikone des modernen Fado und ist seit Anfang der 1990er-Jahre maßgeblich an der Erneuerung und Wiederbelebung dieses Genre beteiligt. Besonders durch die Erweiterung der traditionellen Fado-Instrumentierung machte sich die in Porto geborene Musikerin einen Namen.
Bereits heute wird sie als Nachfolgerin der Fado-Legende Amalia Rodriguez gefeiert. Auf ihrem neuen Doppelalbum "Ruas" vereint Mísia sowohl die Mittel des traditionellen Fado als auch jene musikalischen Stile, die sie während ihrer 20-jährigen Karriere beeinflusst haben.

CD der Woche im Radiofeuilleton:
Montag, 20. April 2009 um 14.20 Uhr
Mittwoch, 22. April 2009 um 9.40 Uhr
Freitag, 24. April 2009 um 14.40 Uhr
Samstag, 25. April 2009 um 11.20 Uhr

CD der Woche in der Ortszeit:
Montag, 20. April 2009 um 8.50 Uhr
Mittwoch, 22. April 2009 um 6.20 Uhr
Freitag, 24. April 2009 um 8.50 Uhr

Mísia ist schon seit Jahren die außergewöhnlichste Sängerin der jungen Fado-Generation. Immer wieder sucht sie die Herausforderung und eben diese ungewöhnlichen Ansichten zeichnen ihre Aufnahmen aus. Eigentlich hätte die erste CD ihres neuen Doppel-Albums wohl schon gereicht, um zur CD der Woche gekürt zu werden. Doch wie Mísia mit viel Witz und Fingerspitzengefühl die Saudade aus internationalen Hits herauskitzelt, das macht ihr so schnell keiner nach.
(Thorsten Bednarz)

Als das "moderne Gesicht des Fado" wurde sie einmal bezeichnet, als sie Anfang der 90er Jahre in Lissabon ihre Karriere begann. Auf "Ruas", ihrem neuesten Album, zeigt Mísia, dass diese Bezeichnung noch immer zutrifft. Egal, ob sie in den traditionellen Fados der ersten CD "Lisboarium" einen sentimentalen Streifzug durch ihre alte Heimat Lissabon unternimmt oder ob sie auf der zweiten CD "& Tourists" die ganze Spannbreite ihrer internationalen Erfahrung aufblitzen lässt: Mìsia bleibt immer Mísia – und sie ist auch mit Mitte Fünfzig noch immer die ungekrönte Königin unter Portugals Sängerinnen.
(Carsten Beyer)

Das Doppelalbum "Ruas" ist mit der CD "Lisboarium" eine Liebeserklärung an Lissabon, das Mísia von ihrem aktuellen Wohnort Paris aus, mit Sehnsucht und neuem Interesse, wie in einem Traum erlebt. Die zweite CD "Tourists" hat sie internationalen Musikern gewidmet, die mit ganzer Seele singen wie sie selbst. Sowohl das neue Spektrum portugiesischer Musik als auch Mísias Tourismus in anderen Stilen zeigen eine neue, vielseitige Mísia. Was mich jedoch vor allem für dieses Doppel Album begeistert ist Mísias Gesang, sie kann sehnsüchtig, dramatisch oder freudig ausgelassen singen, ihre Stimme transportiert Emotionen immer mit großer Klarheit und beeindruckender Kraft.
(Christiane Gerischer)