Romeo und Julia in zweifacher Version mit dem RSB

"Ihr aber, getreue Liebende, die ein allzu strenges Schicksal im Leben getrennt und nun ein freiwilliger Tod auf ewig vereinigt hat, lebet, Juliette und Romeo, lebet in unserm Andenken, und die späteste Nachwelt möge das Gedächtnis eurer unglücklichen Liebe mit mitleidigen Tränen ehren!"
Diese Worte spricht der Fürst von Verona im Schlussmonolog des Dramas "Romeo und Julia" von William Shakespeare (in der Übersetzung von Wilhelm Schlegel).
Die großartige Dichtung über die Liebe, die in ihrem Kampf gegen Macht, Ehre, Stolz, Habgier, Neid, Missgunst, Vergeltung und Rache nur den Ausweg des Todes sieht, hat die Komponisten aller Zeiten angeregt: Hector Berlioz, Felix Mendelssohn Bartholdy, Giuseppe Verdi, Leonard Bernstein, um nur einige zu nennen.

Zwei Werke, die zu den bekanntesten Vertonungen des Romeo- und Julia-Stoffes gehören, hat das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin am 26. März unter der Leitung des peruanischen Dirigenten Miguel Harth-Bedoya aufgeführt: es ist zum einen die Fantasie-Ouvertüre von Peter Tschaikowsky und zum anderen eine Szenen-Auswahl aus der Ballettmusik von Sergej Prokofjew, die Miguel Harth-Bedoya selbst zusammengestellt hat.

Zwischen diesen beiden russischen Romeo-und Julia-Werken gibt es in unserer Konzertaufzeichnung aus dem Konzerthaus Berlin das Viola-Konzert von Béla Bartók, das der ungarische Komponist im amerikanischen Exil kurz vor seinem Tode noch als Entwurf fertigstellen konnte. Bartóks Schüler Tibor Sherly hatte aus dem vorhandenen, sehr lückenhaften Material eine Partitur des Werkes hergestellt, die dann 1995 von Bartóks zweitem Sohn Péter und Nelson Dellamaggiore noch einmal revidiert wurde. In dieser Fassung ist das Violakonzert am 26. März im Konzerthaus aufgeführt worden. Solist war der junge französische Bratscher Antoine Tamestit, der neben vielen anderen renommierten Preisen auch den Internationalen ARD-Wettbewerb 2004 gewann.


Konzerthaus Berlin
Aufzeichnung vom 26.3.2006


Peter Tschaikowsky
"Romeo und Julia", Fantasie-Ouvertüre nach William Shakespeare

Béla Bartók
Konzert für Viola und Orchester op. post.

Sergej Prokofjew
"Romeo und Julia", Zwölf Szenen aus dem Ballett op. 64
(zusammengestellt von Rudolf Barschai)


Antoine Tamestit, Viola
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Miguel Harth-Bedoya


nach Konzertende ca. 21:45 Uhr Nachrichten