Romantische Kammermusik für Cello, Klavier und Klarinette

Hell-Dunkel-Kontraste

Seitlicher Blick auf einen Steg, einen Saitenhalter, eines Violoncellos, das im Licht stehend vom dunklen Hintergrund abhebt.
Der Klang des Violoncellos kommt in der Romantik besonder schön zum Tragen. © IMAGO / Shotshop
Moderation: Stefan Lang · 04.03.2021
Es ist eine aparte Kombination: die Klänge von Klarinette, Violoncello und Klavier vereint. Brahms kam auf die Idee wie auch sein jüngerer Kollege Wilhelm Berger. Sie bedienen eher die melancholische Seite. Dazu gibt es impressionistisch Helles von Debussy.
Schloss Ettersburg bietet dem Deutschlandfunk Kultur eine tolle Räumlichkeit, Konzerte aufzuzeichnen, die wir im Anschluss dem Publikum durch den Rundfunk nach Hause bringen können.
Blick auf eine runde Auffahrt direkt vor einem gelben, kleinen Schlossbau.
Auf Schloss Ettersburg war die Musik schon immer präsent: schon Johann Sebastian Bach spielte hier.© IMAGO / Karina Hessland
Das Programm bewegt sich zwischen deutlich dunkler gefärbten, romantischen Klängen, die die aparte Mischung von Violoncello, Klarinette und Klavier nutzen.

Romantik-Impressionismus-Brücke

Dabei kombinieren wir ein Standardwerk und eine Neuentdeckung für diese Instrumentenkombination: Einmal Brahms Klarinettentrio und das Trio von Wilhelm Berger.
Hinzu treten die Werke von Claude Debussy, der sowohl für das Violoncello als auch die Klarinette Werke mit Klavierbegleitung hinterlassen hat. Diese beiden Sonaten wirken wie ein Fixierbild impressionistisch heller Farben.

Brahms-Tradition bei Berger

Die Musik von Wilhelm Berger ist vielerorts noch unbekannt. Pianist Oliver Triendl, der immer wieder unbekannte Werke mit einer Art Spürnase aufstöbert, hatte den Komponisten für sich und seine Kammermusik-Mitstreiter entdeckt und nun für das Programm aufgeschlagen. Neuerdings wird der Name Wilhelm Berger bekannter und die Werke erleben, wie heute, eine Wiederbelebung.
Berger, der in 1861 in Bosten geboren wurde, seine Kindheit aber in Bremen verbrachte, zeigte früh seine musikalische Begabung, die in einem Oeuvre von über 100 Werken mündete, das er bis 1911 schaffen konnte. Dabei stellte er sich ganz in die spätromantische Tradition, die vollmundig melancholische Einfälle ausbreitet. Er starb 1911 in Jena, nachdem er viele Jahre in Meinigen tätig war.

Knappe Vorbereitungszeit

Etwa 10 Tage Vorlauf hatte das Team für das Spontankonzert auf der Ettersburg in Weimar – der Klarinettist Matthias Schorn und der Pianist Oliver Triendl waren mit einem ganz anderen Projekt befasst.
Porträt des Pianisten, der über die Kamera hinweg in die Ferne schaut.
Oliver Triendl hatte Lust, die unbekannte romantische Musik mit Kollegen zu entdecken.© Oliver Triendl / wildundleise
In diesem Moment haben sie nach vorn gedacht: Suchen wir uns noch einen Cellisten und erweitern unsere Vorbereitungen um ein Kammermusikprojekt. Ein Anruf bei Andrei Ioniță genügte, um ihn mit ins Boot zu holen.
Aufzeichnung vom 28. Februar 2021 im Gewehrsaal des Schlosses Ettersburg in Weimar
Claude Debussy
Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll
Wilhelm Berger
Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier g-Moll op. 94
Claude Debussy
Première Rhapsodie für Klarinette und Klavier
Johannes Brahms
Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier a-Moll op. 114

Matthias Schorn, Klarinette
Andrei Ioniță, Violoncello
Oliver Triendl, Klavier

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