"Rom mach' ich groß und frei"
"In dieser Stunde fing alles an", soll Adolf Hitler zu Winifred Wagner gesagt haben. Gemeint war sein Besuch von Richard Wagners dritter Oper "Rienzi" in Linz. "Bei dieser gottbegnadeten Musik hatte ich als junger Mensch die Eingebung, dass es auch mir gelingen müsse, das deutsche Reich zu einen und groß zu machen." Diesen Ausspruch überliefert Albert Speer in seinen "Spandauer Tagebüchern".
"Rienzi" war, neben "Lohengrin", Hitlers Lieblingsoper von Wagner. Die Ouvertüre wurde zur Eröffnung der Reichsparteitage gespielt. Der Regisseur Philipp Stölzl erzählt in seiner Inszenierung von "Rienzi" in der Deutschen Oper Berlin Aufstieg und Fall eines Tyrannen, setzt Rienzi mit Adolf Hitler gleich. Eine Parallelität, die nicht allen Kritikern gefallen hat. Aber Stölzl findet eindrucksvolle Bilder, und er erzählt in den "Interpretationen" im Gespräch mit Jürgen Liebing von der Besonderheit dieses Monumentalwerks, von der Sogkraft der Musik Wagners und von seiner Sicht auf diesen Komponisten.