Rom erinnert an den 50. Todestag von Regisseur Pasolini

    Pier Paolo Pasolini und Ninetto Davoli stehen an einem Filmset hinter der Kamera.
    Pasolini, links, war Kommunist und Homosexueller, Querdenker und visionärer Dichter, Atheist und religiöse Seele. © imago / UIG
    Die Stadt Rom wird von September an mit einem großen Programm an den 50. Todestag des Schriftstellers, Filmemachers und Dichters Pier Paolo Pasolini erinnern. Dazu werden künstlerische Projekte, die sich mit Pasolini auseinandersetzen, besonders finanziell gefördert. Laut einer öffentlichen Ausschreibung der italienischen Hauptstadt müssen die Veranstaltungen zwischen 1. September und 30. November stattfinden. Pasolini wurde am 2. November 1975 am Strand von Ostia nahe Rom tot aufgefunden. Sein Tod ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Der aus Bologna stammende, offen homosexuell lebende Pasolini kam in den 1950er Jahren nach Rom. Ins Zentrum seiner Werke stellte er soziale Missstände der italienischen Gesellschaft. Bekannt wurde er unter anderem durch das Buch "Ragazzi di vita" (1955) und den unvollendeten Roman "Petrolio", der nach seinem Tod veröffentlicht wurde. Zu seinen bedeutendsten Filmen zählt "Das Erste Evangelium nach Matthäus" (1964), in dem er die soziale Frage mit der Rolle von Jesus Christus als Prediger der Armen und Kritiker der Privilegierten verwob. Sein letzter Film "Die 120 Tage von Sodom" (1975) ist wegen Szenen sadistischer Gewalt bis heute in einigen Ländern verboten.