Roboter im Maisfeld
Schon heute zählt die Landwirtschaft zu den technisch hochgerüsteten Produktionsbereichen. Vollautomatische Melkmaschinen, computergesteuerte Fütterungsanlagen und GPS-gesteuerte Mähdrescher unterstützen den Landwirt bei seiner Arbeit. Und es wird nicht mehr lange dauern, dass Roboter bald auch die Feldarbeit erledigen. Einen Vorgeschmack auf diese Zukunft lieferte der internationale „FieldRobotEvent“ in Osnabrück. 14 studentische Teams aus Europa – Dänemark, Finnland, Niederlande, vor allem aber aus Deutschland – zeigten Autos, die sich als rollende Roboter in einem eigens angelegten Maisfeld orientieren und bewähren mussten.
„Robin“ ist ganz ohne Zweifel einer der lautesten Feldroboter, die sich durch die Maisfelder pflügen müssen. Noch aber ist es nicht soweit.
Typischer Weise verlaufen die Zwischenräume zwischen den Maisreihen nie gerade, erklärt Arno Ruckelshausen über eine Lautsprecheranlage, die am Ackerrand aufgebaut wurde.
In unserem Fall sind die Abweichungen enorm. Die Pflanzreihen verlaufen kurvig, um die Orientierung der Roboter herauszufordern. Timo Brenningmeyer vom Team der Fachhochschule Osnabrück hantiert noch an seinem vierrädrigen Gefährt, kaum größer als ein Schuhkarton.
" Der Wettbewerb hat begonnen, das erste Team fährt los, deswegen ist die Anspannung jetzt sehr, sehr groß. Es war jetzt zum Ende ziemlich aufregend und zeitraubend, aber alles in allem kann ich sagen, dass es einen Riesenspaß macht. "
Vorsichtshalber zieht der Mechatronik-Student eine blaue Mülltüte über das Auto. Dunkle Wolken ziehen auf. Schon tröpfelt es ein wenig. Schlecht für die empfindliche Elektronik, die in dem Fahrzeug steckt. Der rollende Roboter sieht aus, als wäre er einem Baukasten entsprungen.
Jetzt geht Braunschweig an den Start: „Helios“ – so der Name des Roboters – sieht aus wie ein Lieferwagen im Kartonformat. Vier Räder, geschlossener Kasten. Durch die Windschutzscheibe ist ein Kabelgewirr zu erkennen, das den Innenraum vollständig ausfüllt. Vorne, vor der Stoßstange, sticht ein gelb leuchtender Knauf ins Auge: Damit orientiert sich das Fahrzeug, erklärt Jan Schattenberg von der TU.
" Er orientiert sich komplett über einen Laserscanner. Vorne, das Gelbe, das man sieht. In der Mitte ist der einzige Sensor, den wir drauf haben. Er scannt im 270 Grad-Bereich in 0,5 Grad-Schritten alle Messwerte ab, wertet die aus und sucht sich dann seine Lücke. Also er sieht eigentlich alles um ihn herum. Bis 30 Meter weit kann er gucken. Und so orientiert er sich jetzt in den Reihen und hangelt sich da jetzt so durch. "
Während „Helios“ zwischen kniehohen Maispflanzen manövriert, bewertet Johannes Markwring jede Bewegung des Roboters. Der Konstruktionsleiter eines Landmaschinen-Herstellers zählt zur fünfköpfigen Jury des FieldRobotEvents.
" Es gibt zwei Bewertungskriterien. Das eine sind offensichtliche Kriterien. Wo also das Berühren des Roboters gezählt wird. Das machen die Kollegen von der Fachhochschule. Und wir als Jury haben noch mal die Möglichkeit unseren persönlichen Eindruck in die Bewertung mit aufzunehmen. Ob uns die Performance besonders gut gefällt. Oder wenn ein gutes Verhalten da auf dem Feld stattfindet oder die Konstruktion uns besonders gut gefällt. Dann können wir das mit unseren Zahlen an der Stelle bewerten. "
Nach exakt drei Minuten kommt das Stoppsignal. Nun wird gezählt, wie viele Meter die Maschine gefahren ist. Das Braunschweiger Team umarmt sich, als die Wertung verkündet wird: Die Jury vergibt viermal eine Fünf – Maximum – nur eine Vier ist dabei. Siegesstimmung liegt in der Luft.
Für die Mannschaft aus Dresden läuft es dagegen gar nicht gut. „Robin“ – das Gefährt mit dem Höllenlärm – rempelt viele Maispflanzen an. Schlimmer noch: Ständig bleibt das Auto stehen. Ohne ersichtlichen Grund. Patrick Pucholt ist erschrocken.
" Er hat zuwenig Strom. Der Generator-Regler läuft nicht optimal. Der wurde innerhalb von drei Tagen eingerichtet. Das muss noch besser werden nächstes Jahr. Also der zieht ungefähr 18 Ampere. Der Regler bringt aber nur 14 Ampere. Das ist das Problem. "
Während die letzten Roboter durch das Maisfeld kurven, schafft ein Gabelstapler Strohballen heran. Sie werden am Feldrand zu einer mannshohen Siegertreppe aufgeschichtet. Für Braunschweig – dem Vorjahresgewinner – hat es diesmal bis zum obersten Strohballen nicht gereicht. Immerhin: Platz zwei!
Das elfköpfige Team aus Finnland klettert auf die oberste Heuballenstufe. „4M“ – das elektronische Baby der Mannschaft – hat den Wettlauf im fernen Osnabrück mit Bravour bestanden. Vesa Poutiainen von der TU Helsinki fühlt sich einfach nur gut:
Vergessen sind die vielen Stunden, die in die 19 Kilogramm schwere Maschine gesteckt wurden. Auch den folgenden Durchlauf, bei dem gelbe Golfbälle versteckt zwischen den Maispflanzen gefunden werden müssen, absolvieren die Finnen mit Auszeichnung. Wenn sie fertig sind mit dem Studium, wollen sie richtige Roboter entwickeln. Für den Acker. Menschenlose Mähdrescher, wie von Geisterhand gesteuert, so stellen sie sich die Zukunft vor.
Typischer Weise verlaufen die Zwischenräume zwischen den Maisreihen nie gerade, erklärt Arno Ruckelshausen über eine Lautsprecheranlage, die am Ackerrand aufgebaut wurde.
In unserem Fall sind die Abweichungen enorm. Die Pflanzreihen verlaufen kurvig, um die Orientierung der Roboter herauszufordern. Timo Brenningmeyer vom Team der Fachhochschule Osnabrück hantiert noch an seinem vierrädrigen Gefährt, kaum größer als ein Schuhkarton.
" Der Wettbewerb hat begonnen, das erste Team fährt los, deswegen ist die Anspannung jetzt sehr, sehr groß. Es war jetzt zum Ende ziemlich aufregend und zeitraubend, aber alles in allem kann ich sagen, dass es einen Riesenspaß macht. "
Vorsichtshalber zieht der Mechatronik-Student eine blaue Mülltüte über das Auto. Dunkle Wolken ziehen auf. Schon tröpfelt es ein wenig. Schlecht für die empfindliche Elektronik, die in dem Fahrzeug steckt. Der rollende Roboter sieht aus, als wäre er einem Baukasten entsprungen.
Jetzt geht Braunschweig an den Start: „Helios“ – so der Name des Roboters – sieht aus wie ein Lieferwagen im Kartonformat. Vier Räder, geschlossener Kasten. Durch die Windschutzscheibe ist ein Kabelgewirr zu erkennen, das den Innenraum vollständig ausfüllt. Vorne, vor der Stoßstange, sticht ein gelb leuchtender Knauf ins Auge: Damit orientiert sich das Fahrzeug, erklärt Jan Schattenberg von der TU.
" Er orientiert sich komplett über einen Laserscanner. Vorne, das Gelbe, das man sieht. In der Mitte ist der einzige Sensor, den wir drauf haben. Er scannt im 270 Grad-Bereich in 0,5 Grad-Schritten alle Messwerte ab, wertet die aus und sucht sich dann seine Lücke. Also er sieht eigentlich alles um ihn herum. Bis 30 Meter weit kann er gucken. Und so orientiert er sich jetzt in den Reihen und hangelt sich da jetzt so durch. "
Während „Helios“ zwischen kniehohen Maispflanzen manövriert, bewertet Johannes Markwring jede Bewegung des Roboters. Der Konstruktionsleiter eines Landmaschinen-Herstellers zählt zur fünfköpfigen Jury des FieldRobotEvents.
" Es gibt zwei Bewertungskriterien. Das eine sind offensichtliche Kriterien. Wo also das Berühren des Roboters gezählt wird. Das machen die Kollegen von der Fachhochschule. Und wir als Jury haben noch mal die Möglichkeit unseren persönlichen Eindruck in die Bewertung mit aufzunehmen. Ob uns die Performance besonders gut gefällt. Oder wenn ein gutes Verhalten da auf dem Feld stattfindet oder die Konstruktion uns besonders gut gefällt. Dann können wir das mit unseren Zahlen an der Stelle bewerten. "
Nach exakt drei Minuten kommt das Stoppsignal. Nun wird gezählt, wie viele Meter die Maschine gefahren ist. Das Braunschweiger Team umarmt sich, als die Wertung verkündet wird: Die Jury vergibt viermal eine Fünf – Maximum – nur eine Vier ist dabei. Siegesstimmung liegt in der Luft.
Für die Mannschaft aus Dresden läuft es dagegen gar nicht gut. „Robin“ – das Gefährt mit dem Höllenlärm – rempelt viele Maispflanzen an. Schlimmer noch: Ständig bleibt das Auto stehen. Ohne ersichtlichen Grund. Patrick Pucholt ist erschrocken.
" Er hat zuwenig Strom. Der Generator-Regler läuft nicht optimal. Der wurde innerhalb von drei Tagen eingerichtet. Das muss noch besser werden nächstes Jahr. Also der zieht ungefähr 18 Ampere. Der Regler bringt aber nur 14 Ampere. Das ist das Problem. "
Während die letzten Roboter durch das Maisfeld kurven, schafft ein Gabelstapler Strohballen heran. Sie werden am Feldrand zu einer mannshohen Siegertreppe aufgeschichtet. Für Braunschweig – dem Vorjahresgewinner – hat es diesmal bis zum obersten Strohballen nicht gereicht. Immerhin: Platz zwei!
Das elfköpfige Team aus Finnland klettert auf die oberste Heuballenstufe. „4M“ – das elektronische Baby der Mannschaft – hat den Wettlauf im fernen Osnabrück mit Bravour bestanden. Vesa Poutiainen von der TU Helsinki fühlt sich einfach nur gut:
Vergessen sind die vielen Stunden, die in die 19 Kilogramm schwere Maschine gesteckt wurden. Auch den folgenden Durchlauf, bei dem gelbe Golfbälle versteckt zwischen den Maispflanzen gefunden werden müssen, absolvieren die Finnen mit Auszeichnung. Wenn sie fertig sind mit dem Studium, wollen sie richtige Roboter entwickeln. Für den Acker. Menschenlose Mähdrescher, wie von Geisterhand gesteuert, so stellen sie sich die Zukunft vor.