Rheingau Musik Festival

"So genau weiß Khatia Buniatishvili wohl noch nicht, ob sie eine Tastenlöwin oder Poetin am Klavier sein möchte", vermutet ein Rezensent der Ruhr Nachrichten. Es stellt sich nur die Frage, ob die 23-jährige Pianistin, die gegenwärtig mit Sicherheit zu den vielversprechendsten Klaviertalenten zählt, überhaupt wählen muss?
Sie beherrscht schlicht beides – ebenso wie sie über ein absolutes Gehör verfügt und fünf Sprachen fließend spricht. Das Pavel Haas Quartett ergänzt Khatia Buniatishvili bei ihrem Rheingau-Debüt zu einem Quintett. Kaum älter als die junge Georgierin, verfügen die vier Tschechen auch schon über einen beachtlichen Lebenslauf, und auch sie debütieren in diesem Sommer beim Rheingau Musik Festival!

Seit dem Gewinn des italienischen Paolo Borciani Wettbewerbs im Frühjahr 2005 ist das Pavel Haas Quartett in den wichtigsten Konzerthallen der Welt aufgetreten. Das in Prag ansässige Quartett hat bei Mitgliedern des Quartetto Italiano, Quatuor Mosaïques, des Borodin Quartetts und des Amadeus Quartetts sowie bei Walter Levin in Basel studiert.

Die ersten beiden CD-Produktionen des Pavel Haas Quartetts umfassen Streichquartette von Leoš Janáček und Pavel Haas. Anfang 2010 erschien die jüngste Aufnahme mit Prokofjews erstem und zweitem Streichquartett.
Das Quartett nannte sich nach dem tschechischen Komponisten Pavel Haas, der 1941 in Theresienstadt inhaftiert wurde und drei Jahre später in Auschwitz ums Leben kam.

Khatia Buniatishvili, 1987 in Tiflis geboren, wuchs in Georgien auf. Sie debütierte bereits sechsjährig als Solistin mit Orchester. Mit zehn Jahren folgte sie ersten Einladungen zu Gastspielen in ganz Europa und den USA. Das warme, mitunter elegisch pointierte Spiel von Khatia Buniatishvili mag eine Nähe zur georgischen Volksmusik aufweisen. Ihr attestiert Buniatishvili tatsächlich ein hohes Maß an musikalischem Einfluss.

Während des Studiums am staatlichen Konservatorium in Tiflis gewann sie 2003 den Spezialpreis des Horowitz-Wettbewerbs in Kiew und den 1. Preis des Elizabeth Leonskaja Scholarship. Beim Klavierwettbewerb in Tiflis 2003 machte sie die Bekanntschaft mit Oleg Maisenberg, der sie zum Wechsel an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst nach Wien bewegte.
Hier lebt und studiert sie seit 2007.



Rheingau Musik Festival
Schloss Johannisberg, Fürst-von-Metternich-Saal
Aufzeichnung vom 29.7.11

Erwin Schulhoff
Streichquartett Nr. 1

Sergej Prokofjew
Streichquartett Nr. 1 h-Moll op. 50

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Dmitrij Schostakowitsch
Klavierquintett g-Moll op. 57


Pavel Haas Quartett:
Veronika Jaruskova, Violine
Eva Karova, Violine
Pavel Nikl, Viola
Peter Jarusek,Violoncello
und
Khatia Buniatishvili, Klavier