Revolution revisited

Moderation: Susanne Balthasar · 30.06.2013
Im Neonlicht geht es heute um Revolutionen und ihre Kinder. Wir schauen uns an, wie die Situation in Istanbul ganz neue rebellische Alltagsaccessoires hervorbringt. Wir begleiten Rumänen beim Kampf um ihre Lieblingswurst – die Mici. In New York besuchen wir einen Professor der Columbia Universität, der lieber rappt anstatt zu dozieren. Außerdem machen wir einen Abstecher nach Paris, wo die Einführung der Gaslaternen nach Ausbruch der französischen Revolution zu einem ganz neuen Verständnis von Nachtleben geführt hat.
Beitrag als MP3-Audio Gasmaske statt Schminktäschchen
Von Luise Sammann
Die Mode dieses Sommers sind eigentlich grelle Farben und Streifen. Auch große Sonnenbrillen sind weiter in. Wer allerdings in den letzten Wochen in Istanbul unterwegs war, der sah dort etwas andere Trends: Gasmasken, die lässig am Gürtel baumelten, Taucherbrillen gegen das Tränengas, die auf der Stirn saßen, als würde Gucci oder Armani darauf stehen. Statt kleiner Handtaschen zogen junge Istanbulerinnen nur noch mit Rucksack durch die Gegend – denn Schutzhelme passen nun mal nicht in Handtaschen.

Beitrag als MP3-Audio Rap-Rhythmen für die Wissenschaft
Von Claudia Sarre
Christopher Emdin stammt aus der Bronx, ist schwarz und lehrt Pädagogik an New Yorks renommierter Columbia Universität. Er ist in der Minderheit: Afroamerikaner und Latinos stellen zwar 70 Prozent aller Schüler in New York, aber gerade mal vier Prozent finden ihren Weg in die Wissenschaft. Professor Emdin will das ändern mit Hilfe von GZA, dem Frontmann der bekannten Hip-Hop-Band "Wu-Tang Clan". Akademisches Wissen wird raffiniert verpackt in Rap-Rhythmen und damit vermittelbar für Jugendliche, die sich mit trockenen Formelsammlungen eher schwer tun.

Beitrag als MP3-Audio Es geht um die Wurst
Von Annett Müller
Für die Rumänen geht es um ihre Lieblingswurst, um Mici. Das sind kleine Hackfleischwürstchen, die auf keiner Feier fehlen dürfen. EU-Verbraucherschützer monieren jedoch, dass sie Zusatzstoffe enthalten. Um die strengen Vorgaben der EU umgehen zu können, will Rumänien seine Mici zum Traditionsgericht erklären. Ansonsten müssten sie verboten werden und das wäre nun wirklich schwer verdaulich.

Beitrag als MP3-Audio Pariser Nächte
Von Suzanne Krause
"Paris- Nachts – nächtliche Chroniken" nennt sich die Ausstellung, die bis zum 6. Oktober im Pariser Pavillon de l'Arsenal gezeigt wird. Mit zahllosen Bildern, Graphiken, Fotographien, Filmausschnitten wird hier der "dunkle Kontinent der Nacht" über zwei Jahrhunderte hinweg beleuchtet. Zwei Jahre Recherche-Arbeit steckt in dem Projekt, das unerwartete Einblicke in das nächtliche Leben der Seinekapitale erschließt.