Ein guter musikalischer Witz

Als in den 60er-Jahren an der Westküste der USA die Welt psychedelisch wurde, wuchsen merkwürdige Bands wie bewusstseinserweiternde Pilze aus dem Boden. Und die nannten sich entsprechend: Grateful Dead, Jefferson Airplane, The Westcoast Pop Art Experimental Band.

Der in London lebende Multiinstrumentalist Shawn Lee hat nun eine Platte gemacht, die jener Zeit huldigt: einen fiktiven Sampler mit dem Titel "Trans Atlantic Psych Classics Vol. 2" einer Band namens The Electric Peanut Butter Company.

The Electric Peanut Butter Company ist eine Band, die es nicht gibt, die aber existiert haben könnte, damals in den wilden psychedelischen 60er-Jahren. Im Titel "Trans Atlantic Psych Classics Vol. 2" steckt ein wenig Wahrheit, eine transatlantische Geschichte ist das: Shawn Lee, Amerikaner in London hat mit Adrian Quesada aus Texas zusammen gearbeitet. Ansonsten Lug und Trug und toller musikalischer Witz.

Lee, der lange einer der gefragtesten Schlagzeuger der Deep Funk Szene war, ist zudem ein begnadeter Allrounder und fleißig noch dazu. Es gab Zeiten, da erschien alle drei Monate ein Album von ihm, das ihn mit stets neuen Maskeraden zeigte. Erkennbar ist stets sein knackiges Schlagzeug und die Liebe zu einem alten analogen Sound.

Das Rezept für seine elektrische Erdnussbutter hat Shawn Lee aufs Cover gedruckt: 35 Prozent Psychedelia, 25 Prozent Soul, 20 Prozent Rock und 20 Prozent Funk. Eine gute Mischung - keine Frage.

Es ist zudem ein Riesenspaß zu hören, wie die beiden selber mit großer Freude am Detail sich der alten Musik aus bunten Zeiten angenommen haben. Man könnte bei einer Blindverkostung sicherlich ein paar alte psychedelische Hasen damit hinters Licht führen.

Wie es sich heute gehört, gibt es von dem Album eine kleine limitierte Vinyl Auflage. Auch ganz lustig: Die Platten (es ist eine Doppel-LP) sind erdnussbutterfarben!