Reste einer Handschrift des Theologen Meister Eckhart entdeckt

    Sachsen, Leipzig: In der Universitätsbibliothek Leipzig wurden Reste der ältesten bekannten Handschrift mit einem Text von Meister Eckhart gefunden.
    Mit dem aktuellen Fund sei es möglich, den Text in einem sehr frühen Stadium der Überlieferung kennenzulernen. © Olaf Mokansky/Universitätsbibliothek Leipzig/dpa
    An der Universitätsbibliothek Leipzig sind Fragmente der ältesten bekannten Handschrift des Theologen und Mystikers Meister Eckhart gefunden worden. Die beiden schmalen Streifen aus Pergament seien um 1300 in Thüringen beschrieben worden, teilte die Bibliothek am Montag in Leipzig mit. Der bedeutende Theologe und Philosoph Eckhart habe zu dieser Zeit am Dominikanerkloster in Erfurt gewirkt. Auf den Pergamentresten sind demnach Ausschnitte aus einem sehr weit verbreiteten Text erhalten, der nach neuesten Erkenntnissen auf Eckhart zurückgeht und unter dem Titel "Von zweierlei Wegen" bekannt sei. Der Text sei später von Eckhart selbst sowie von anderen Autoren geändert worden. Mit dem aktuellen Fund sei es nun möglich, den Text in einem sehr frühen Stadium der Überlieferung kennenzulernen. Eckhart von Hochheim wirkte von 1294 bis 1310 im Erfurter Dominikanerkloster, zunächst als Prior des Klosters, später als Verantwortlicher für die dominikanische Ordensprovinz Saxonia.