Rentenpflicht für Selbstständige: Grüne fordern Bürgerversicherung

31.12.2011
Überlegungen der schwarz-gelben Koalition zu einer verpflichtenden Altersvorsorge für Selbstständige sind auf ein grundsätzlich positives Echo bei Bündnis 90/Die Grünen gestoßen. Es sei "längst überfällig", die Rente auf Zukunft einzustellen, sagte der rentenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Wolfgang Strengmann-Kuhn.
Freiberufler seien besonders von Altersarmut bedroht. Allerdings sollten sie, so Strengmann-Kuhn, in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und nicht die Wahl auch zur privaten Vorsorge haben. "Wir würden noch weiter gehen und sagen: Wir brauchen eigentlich auch für die Rente so etwas wie eine Bürgerversicherung, wo alle einzahlen", sagte Strengmann-Kuhn. Er nahm damit Bezug auf das entsprechende Modell der Grünen für die Krankenversicherung. Über eine private Rentenvorsorge sei etwa die Erwerbsminderung nicht abgesichert. "Es kann sein, dass Menschen privat vorsorgen und trotzdem in der Grundsicherung landen", sagte der Grünen-Politiker.

Nach Ansicht Strengmann-Kuhns ist eine "nachhaltige, stabile Finanzierung der Rentenversicherung" möglich, wenn auf alle Einkommen Rentenbeiträge gezahlt werden. "Damit kann man auch so etwas wie eine Garantierente, Verbesserung bei den Erwerbsminderungsrenten bezahlen, ohne dass die Beiträge steigen müssten", gab sich der rentenpolitische Sprecher überzeugt.

Das vollständige Gespräch mit Wilhelm Schmid können Sie bis zum 31. Mai 2012 als MP3-Audio in unserem Audio-On-Demand-Player nachhören.