Rennfahrerin Michelle Halder

"Wir können genauso schnell fahren"

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Rennfahrerin Michelle Halder: ADAC TCR Germany, 3. + 4. Lauf Most 2018 - Foto: Gruppe C Photography
Rennfahrerin Michelle Halder: "Eine Frau kann es genauso." © Gruppe C / ADAC
Michelle Halder im Gespräch mit Jörg Degenhardt |
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Frauen im Motorsport – Michelle Halder ist eine von ihnen: Sie fährt in der Formel 4, oft ist ihr großes Talent bescheinigt worden. Die 19-Jährige traut sich und anderen Frauen auch den Start in der Formel 1 zu. Am Sportlichen scheitere es jedenfalls nicht.
Erste Pilotin in der Formel 1 könne sie nicht mehr werden, sagt Halder. "Es waren schon ein paar vor mir in der Formel 1. Aber die erste Deutsche, die ganz oben steht – das wär auf jeden Fall möglich."
Damit sie in die Königsserie des Motorsports schaffe, müssten einige Bedingungen zusammen kommen, sagt die 19-Jährige Halder: "Wenn Sponsoren mitmachen würden, wäre es in den nächsten Jahren soweit." In dieser Hinsicht sei ihre Zukunft aber offen.
Sie sieht keinen Grund, warum Frauen in dieser Welt nicht reüssieren sollten: "Ich bin ja schon von klein auf dabei und viele andere Mädels oder Frauen auch. Wir machen nix anderes als die Jungs da draußen auch, wir können genauso schnell fahren."

Nadelöhr Sponsoren und Budget

Das Budget sei in der Formel 1 einer der Hauptfaktoren, um es in die Rennserie zu schaffen. "Wenn alles passen würde, mit Sponsoren, mit Budget, etc., könnte demnächst auch wieder eine Frau in der Formel 1 an den Start gehen."
Wenn sie selbst in drei, vier Jahren in der Formel 1 starten würde, wäre das aus ihrer Sicht hervorragend: "Aber es kommt natürlich immer auf die Sponsoren an", betont die 19-Jährige erneut.
Michelle Halder (Seat Cupra TCR - Profi-Car Team Halder) bei der ADAC TCR Serie Germany in der Motorsport Arena Oschersleben. Copyright Thomas Pakusch
Michelle Halder in ihrem hellblauen Wagen in Oschersleben.© imago sportfotodienst
Jeder Rennfahrer, jede Rennfahrerin habe einen gewissen eigenen Stil und unterschiedliche Fähigkeiten, sagt Halder auf die Frage, ob Frauen anders führen als Männer. Gemein sei ihnen allen, dass sie schnell fahren würden: "Es gibt wirklich keinen Unterschied zwischen Frau und Mann. Jeder von uns Rennfahrern muss ehrgeizig sein und den Willen haben, seinen Traum zu verwirklichen. Wenn man wirklich dahinter steht und wirklich alles dafür gibt, ist das auch alles möglich, auch als Frau."

"Eine Frau kann es genauso"

Auch unüberwindbare physische Grenzen sehe sie nicht: "Eine Frau kann es genauso", sagt Halder, die in Überlingen am Bodensee zur Welt und über ihren älteren Bruder zum Motorsport kam. Vielleicht müsse eine Frau etwas mehr trainieren. "Wenn du das wirklich möchtest, dann schaffst Du es auch, egal ob Mann oder Frau."
Sie selbst habe schon immer sehr viel Sport – Skifahren, Schwimmen, Handball, nun vor allem Fitness – gemacht und habe es deswegen noch nie erlebt, dass sie weniger Kraft gehabt habe.

Thomas Wheeler gibt in seinem Beitrag einen kleinen, historischen Abriss über Frauen im Motorsport.

(mf)
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