Renan Demirkan: Deutsche Ausländerpolitik hat Schaden angerichtet

Vor dem Beschluss des Bundeskabinetts über die Reform des Zuwanderungsrechts hat die Schauspielerin und Autorin Renan Demirkan die Ausländerpolitik der Bundesregierung heftig kritisiert.
An der fehlenden Integration der Ausländer zeige sich "ganz deutlich", wie die Ausländerpolitik der deutschen Gesellschaft geschadet habe, sagte Demirkan am Mittwoch im Deutschlandradio Kultur. "Die Gesellschaft hat die Menschen, die in dieses Land gekommen sind, nicht angenommen, sondern sie als Gastarbeiter, als ausländische Mitbürger ausgegrenzt. Diese Menschen fühlen sich erst recht auch durch ihre Arbeitslosigkeit und soziale Niedrigstellung ausgegrenzt und wollen nicht mehr zurück in die Gesellschaft." Das sei das "fatale Ergebnis" einer Politik, die immer gegen die Migration gearbeitet habe. "Sie hat nie gewollt, dass die Menschen bleiben und wirft ihnen vor, dass sie nicht mit ihnen zusammen sein wollen."

Demirkan forderte deshalb eine neue Ausländerpolitik, die "diesen Menschen ein Zuhause anbietet, einbettet in die Gesellschaft. Aber es läuft immer auf eine Kosten-Nutzen-Rechnung hinaus und auf eine Art Duldung".

Es ginge nur so, dass man sage: "Wir sind unterschiedlich, wir wollen in Respekt voreinander leben. Dafür braucht man eine ganz klare Migrationspolitik, die jedem klar sagt, der in dieses Land kommt: Du bist willkommen, wir wollen mit dir reden. Dazu bedarf es: Lerne unsere Sprache. Wir wollen dir dabei helfen." Die Mehrheitsgesellschaft müsse diese Menschen als Reichtum empfinden. Dann könne man diese Menschen auffordern, ihre Pflichten zu erfüllen, indem sie die Sprache lernten, Teil der Gesellschaft würden, so Demirkan.

Stattdessen werde kriminalisiert. "Der Moslem an sich ist per se ein Krimineller oder er prügelt seine Frau", kritisierte die Schauspielerin. Alles, was derzeit über die Moslems ausgekippt werde, sei "unerträglich". Der Grund sei, dass man derzeit den Islam als eine existierende Religion weder akzeptiere noch respektiere.