"Remigration" ist das Unwort des Jahres 2023

    Auf einer offen Hand mit einem schwarzen Handschuh liegt ein Zettel mit dem Wort "#'Remigration".
    Das "Unwort des Jahres" ist "Remigration". © imago / Christian Grube / imago stock&people
    "Remigration" ist das "Unwort des Jahres" 2023. Das gab die Jury in Marburg bekannt. Es handele sich um einen beschönigenden Kampfbegriff, der eine menschenunwürdige Abschiebepraxis verschleiere, hieß es zur Begründung. Das Wort "Remigration" ist seit längerem in rechten Kreisen als Schlagwort geläufig. Es beschreibt das Bestreben, unliebsame Menschen aus Deutschland in etwaige Herkunftsländer zu vertreiben. Durch die Berichte über ein konspiratives Treffen von Extremisten mit AfD-Politikern zu dem Thema hat der Begriff seit vergangener Woche vermehrt Aufmerksamkeit erhalten. Auf den Plätzen 2 und 3 landeten die Wörter "Sozialklimbim" aus der Debatte um die Kindergrundsicherung und "Heizungs-Stasi", mit dem aus Sicht der Jury populistische Stimmungsmache gegen Klimaschutzmaßnahmen betrieben wurde. Bei der Unwort-Aktion geht es laut der Sprecherin der zuständigen Jury, Contanze Spieß, nicht darum, Sprachvorschriften zu machen. Ziel sei es, jedem und jeder die Möglichkeit zu geben, informiert und bewusst über die Verwendung von Sprache zu entscheiden.