Es gibt sie noch: Gläubige, die sich selber blutig geißeln. Die Aschura-Rituale im Iran sollen an die Schlacht von Kerbela und das Leiden der Schiiten erinnern. Sie sind aber auch ein Symbol des Widerstands gegen staatliche Unterdrückung.
Künstler aller Epochen beschäftigen sich mit Leid. Vom Leiden Christi bis zum Schlachtengemälde. Mit plastischen bis grausigen Details. Ein Gespräch mit dem Chef der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, Bernhard Maaz.
Wunden sollten so schnell wie möglich versorgt und geheilt werden. Das ist die medizinische Seite. Es gibt aber auch eine spirituelle. Was nach finsterem Mittelalter klingt, hat noch heute Bedeutung.
Kaum ein Politiker, der sich noch im Ruhestand so sehr mit politischen, gesellschaftlichen und philosophischen Fragen beschäftige wie Helmut Schmidt. Sein norddeutscher Protestantismus hat den früheren Bundeskanzler lebenslang geprägt.
Ayatollah Khomeini hat den Iran als Revolutionsführer nicht nur vom Schah befreit, er prägt das Land bis heute – vor allem mit Blick auf das schiitische Regierungssystem. Dies zeigt die Biografie der Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur.
Joe Biden ist der 46. Präsident der vereinigten Staaten von Amerika – und nach John F. Kennedy erst der zweite Katholik in diesem Amt. Der Glaube sei fest in ihm verwurzelt, sagt er, doch in der Abtreibungsfrage stellt er sich gegen den Vatikan.
Seelsorge für muslimische Gefangene soll Straftäter auf die Zeit nach der Haft vorbereiten und das Risiko senken, dass sie weitere Taten begehen. Niedersachsen bildet professionelle Begleiter aus, kombiniert mit einem Forschungsprojekt.
Im Februar 2020 kam es in der indischen Hauptstadt Neu Delhi zu blutigen Unruhen zwischen Hindus und Muslimen. Auslöser waren zwei neue antimuslimische und antisäkulare Gesetze. Die Gewalt hat Spuren hinterlassen.
Sexualität spielt in der Bibel eine wichtige Rolle, besonders im Alten Testament. Weder gleichgeschlechtliche Anziehung noch Gewaltausübung beim Sex werden verschwiegen, wie der Theologe Simone Paganini in seinem Buch "Unzensiert" dokumentiert.
Vornamen können auf das Leben wirken. Manche wecken große Erwartungen, anderen wird in der Schule oder auf dem Arbeitsmarkt mit Vorurteilen begegnet. Doch in jedem Namen stecke eine ermutigende Botschaft, sagt der Coach Joachim Schaffer-Suchomel.
Namen haben in Religionen eine große Bedeutung. Sie machen das Göttliche, das eigentlich nicht fassbar ist, zu einem Gegenüber. Doch nicht jeder heilige Name darf auch ausgesprochen werden.
Es sind nur zwei Vokale, aber sie machen einen feinen Unterschied: Viele Menschen, die sich zum Islam bekennen, bestehen auf dem U und I in "Muslim". Das Wort "Moslem" lehnen sie ab, vor allem wegen seiner unangenehmen Vorgeschichte.
Konversion, der Wechsel zu einem anderen Glauben, ist meist ein riesiger Umbruch im Leben. Der Wechsel zum Islam besonders, zumindest von außen betrachtet. Aber Iman Andrea Reimann sagt: Mein Gott ist immer noch derselbe und eine.
Der Ruf des Muezzins – das ist der Sound des Islam. Fünfmal am Tag ertönt in muslimisch geprägten Ländern das "Gott ist groß" von den Moscheen. Auch in einem Kriegsgefangenenlager in Brandenburg war er zu hören sowie im Blues.
Frauen in der katholischen Kirche können keine Priesterin werden. Weiheämter sind Männern vorbehalten. Doch das Schweigen darüber hat ein Ende. Die Kirchenkrise macht die Frauen mutiger, sagt die Theologin und Benediktinerin Philippa Rath.
Menschen machen spirituelle Erfahrungen beim Angeln, feiern in Fußballstadien quasi-religiös und missionieren für vegane Ernährung. Und doch fehlt da etwas im Vergleich zur Religion, meint der evangelische Theologe Hendrik Meyer-Magister.
Ihre Passion ist es, Leiden zu verhindern: Veganer schwören allem ab, was aus Tieren zubereitet wird - selbst den Gummibärchen. Bei manchen nimmt der Veganismus geradezu religiöse Züge an, und sie spüren einen Missionsauftrag.
Fußballstadien sind Kathedralen des Sports. Glaube, Hoffnung und Liebe verbinden sich mit dem Verein. Die Begeisterung mancher Fans reicht weit ins Spirituelle hinein. Philosophie, Sportsoziologie und Theologie entdecken dabei Erstaunliches.
In Zeiten verstärkter Digitalisierung haben rund 1000 Menschen die Bibel noch einmal abgeschrieben – von Hand. Die Idee entstand im ersten Corona-Lockdown, nun ist das Werk fast fertig. Den Initiatoren ging es dabei nicht nur um Zeitvertreib.
Lokale Gemeinden sind in vielen Religionen der Ort, wo Glaube praktiziert wird. Jüdinnen und Juden in Deutschland ist die Zugehörigkeit zu einer Gemeinde oft noch aus anderen Gründen wichtig – dazu zählt auch der erstarkende Antisemitismus.
Deutschland habe keine zivilreligiöse Tradition wie die USA, so der Historiker Thomas Großbölting. Der Staat könne jedoch Religionen und andere zivilgesellschaftliche Impulse aktivieren. Aber zugleich bestehe die Gefahr von Parallelwelten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele Kinder in Kurheime. Doch wo sie gesunden sollten, wurde ihnen oft Gewalt angetan. Die Diakonie Niedersachsen stellt sich nun als erste Einrichtung diesem dunklen Kapitel ihrer Geschichte.
Trotz Mitgliederverlusten prägen die christlichen Kirchen unsere Gesellschaft mit. Auch andere Religionsgemeinschaften suchen den Austausch mit der Politik. Eine Kooperation, die Früchte trägt, sagt der grüne Parlamentarier Konstantin von Notz.
Vor 150 Jahren wurde das Deutsche Reich gegründet. Katholiken und Protestanten blickten sehr unterschiedlich auf dieses Ereignis: Die Katholiken waren im neuen Reich in der Minderheit, für viele Protestanten erfüllte sich ein nationaler Traum.
Vieles ist den Juden vorgeworfen worden - Humorlosigkeit noch nicht. Jüdischer Humor gilt als fein und scharfsinnig, hat den Geist von Hollywood geprägt und besticht durch die Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können, meint Josef Joffe.