Reisen wie im 19. Jahrhundert

Matthias Winzen im Gespräch mit Frank Meyer |
Am Donnerstag wird in Baden-Baden das Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts mit der Ausstellung "Reisen. Ein Jahrhundert in Bewegung" für das Publikum eröffnet. Gerade an diesem Thema ließen sich die Wechselwirkungen von Kunst und Technik besonders gut verdeutlichen, betont der Direktor Matthias Winzen.
Die aktuelle Ausstellung beschäftigt sich mit dem Reisen im 19. Jahrhundert - mit der Beschleunigung durch die Eisenbahn, mit dem Aufkommen des Tourismus und dem Näherrücken der Ferne. Besucher können sich auf eine Zeitreise begeben und durch die thematischen Schwerpunkte Rheinromantik, Sehnsucht nach dem Süden, Exotik und Simulation des Reisens die Sichtweisen des 19. Jahrhunderts kennen lernen.

Über die Neueröffnung sprach "Fazit" mit dem Direktor Prof. Dr. Matthias Winzen. Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch:

Frank Meyer: Wieso ist man gerade in Baden-Baden auf die Idee gekommen, ein Museum für Kunst und Technik einzurichten?

Matthias Winzen: Eine Überlegung war: Wie benachbart sich eine neue Institution, also wir, mit den Institutionen, die es an der Lichtentaler Allee in Baden-Baden gibt: die Staatliche Kunsthalle, Museum Frieder Burda beschäftigen sich mit der Kunst des 20. Jahrhunderts. Dann gibt es das Stadtmuseum. Wir haben davon einen unterschiedenen Ansatz, also einen mentalitätsgeschichtlichen Ansatz: Kunst und Technik im 19. Jahrhundert.
Im 19. Jahrhundert sind viele Dinge entstanden, die uns bis heute prägen - technisch natürlich Telefon, Eisenbahn viel früher, Fotografie, Auto - und andererseits dieser große Impuls auch, gerade wenn man an Transportmittel denkt, der Idealisierung und Romantisierung der Ferne. Also lag auch für die erste Ausstellung das Thema "Reisen. Ein Jahrhundert in Bewegung" durchaus nahe. Dass wir das als erstes Thema gewählt haben, ist auch eine kleine Hommage an Baden-Baden. Baden-Baden hieß ja im 19. Jahrhundert "Sommerhauptstadt Europas" - also insofern für das Thema eine Rückbeziehung auf Baden-Baden.

Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 7.9.09 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
Blick in den ersten Stock des Neubaus, Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts, Frühjahr 2009
Blick in den ersten Stock des Neubaus© Wolfgang Breyer