Reise durch den Kosmos der Zahlen
Ein unterhaltsames Mathematikbuch - Ian Stewart hat es möglich gemacht. Der Professor von der Universität Warwick stellt und beantwortet in seinem Werk einfach die richtigen Fragen: Wie lässt sich ein Kuchen gerecht dritteln? Wie geht man mit einem sich ständig aufwickelnden Telefonkabel um und wie berechne ich für die nächsten Jahre, wann Ostern ist?
Thomas, Peter und Klaus lieben Kuchen. Doch in der Praxis kann man einen runden Kuchen nie ganz exakt dritteln. Was also ist zu tun, dass sich niemand benachteiligt fühlt? Wie lässt sich ein Kuchen in Stücke schneiden und so verteilen, dass sich jeder fair behandelt fühlt und am besten noch meint, das "größte Drittel" erhalten zu haben?
Ian Stewart erläutert in seinem Buch "Neue Wunder aus der Welt der Mathematik", wie sich der Streit an der Kaffeetafel vermeiden lässt. Es gibt mathematische Verfahren, derer sich die drei Kuchenesser bedienen könnten - ebenso wie Machthaber, wenn es um das Aufteilen von Territorien geht.
Ian Stewart macht sich nun schon zum zweiten Mal auf eine ebenso vergnügliche wie lehrreiche Reise durch den Kosmos der Zahlen und Formeln. Was als Spiel beginnt, führt bei ihm stets zu einem weiteren Schritt in der mathematischen Erkenntnis.
In den 20 Kapiteln, in denen man in beliebiger Reihenfolge schmökern kann, geht es um vermeintlich selten gezogene Lottozahlen, um das sich ständig aufwickelnde Telefonkabel und wie asiatische Leuchtkäfer ihr Blinken synchronisieren. Man lernt spielerisch, dass der römische Kaiser Konstantin im vierten Jahrhundert die Kontrolle über Britannien behalten hätte, wenn er seine Legionen nach mathematischen Regeln verteilt hätte. Oder die Leser dürfen selber berechnen, wann in ein paar Jahren Ostern ist.
Der Autor weiß, wovon er spricht: Ian Stewart, Jahrgang 1945, ist Professor für Mathematik an der Universität Warwick. Seit Jahren arbeitet er fast unermüdlich daran, sein bei der breiten Bevölkerung so verhasstes Fach, zu popularisieren. Dieses Buch basiert auf einer Artikelserie für die Zeitschrift "Scientific American". Anders als viele Professoren versteht Stewart es meisterhaft, die mathematischen Gründe und Abgründe unseres Alltags aufzuzeigen. Wo andere dröge Formeln aneinander reihen, erzählt Stewart packende Geschichten, stellt raffinierte Rätsel und provoziert mit vermeintlich simplen Fragen.
Beim Lesen merkt man oft gar nicht, dass man gerade ein Mathematikbuch verschlingt. Das Buch ist so unterhaltend, dass Stewart seine Leserschaft zur Vorsicht mahnt: Man solle nicht glauben, die aktuelle mathematische Forschung sei immer so kurzweilig. Doch diese tatsächlich dröge Seite der Mathematik taucht bei Stewart nur an ganz wenigen formelschweren Stellen auf.
Bekehren will Ian Stewart seine Leserinnen und Leser übrigens nicht, wie er betont. Das Buch sei vor allem für die Fans der Mathematik geschrieben, für die Begeisterten, für die Leute, welche die Mathematik aktiv mögen und die noch genügend Kind sind, dass ihnen Spielen Spaß macht. Das mag sein. Aber wer dieses Buch liest, wird hinterher die Mathematik ganz sicher mögen!
Rezensiert von Dirk Lorenzen
Ian Stewart: Neue Wunder aus der Welt der Mathematik
Piper Verlag, München 2009
281 Seiten, 19,90 Euro
Ian Stewart erläutert in seinem Buch "Neue Wunder aus der Welt der Mathematik", wie sich der Streit an der Kaffeetafel vermeiden lässt. Es gibt mathematische Verfahren, derer sich die drei Kuchenesser bedienen könnten - ebenso wie Machthaber, wenn es um das Aufteilen von Territorien geht.
Ian Stewart macht sich nun schon zum zweiten Mal auf eine ebenso vergnügliche wie lehrreiche Reise durch den Kosmos der Zahlen und Formeln. Was als Spiel beginnt, führt bei ihm stets zu einem weiteren Schritt in der mathematischen Erkenntnis.
In den 20 Kapiteln, in denen man in beliebiger Reihenfolge schmökern kann, geht es um vermeintlich selten gezogene Lottozahlen, um das sich ständig aufwickelnde Telefonkabel und wie asiatische Leuchtkäfer ihr Blinken synchronisieren. Man lernt spielerisch, dass der römische Kaiser Konstantin im vierten Jahrhundert die Kontrolle über Britannien behalten hätte, wenn er seine Legionen nach mathematischen Regeln verteilt hätte. Oder die Leser dürfen selber berechnen, wann in ein paar Jahren Ostern ist.
Der Autor weiß, wovon er spricht: Ian Stewart, Jahrgang 1945, ist Professor für Mathematik an der Universität Warwick. Seit Jahren arbeitet er fast unermüdlich daran, sein bei der breiten Bevölkerung so verhasstes Fach, zu popularisieren. Dieses Buch basiert auf einer Artikelserie für die Zeitschrift "Scientific American". Anders als viele Professoren versteht Stewart es meisterhaft, die mathematischen Gründe und Abgründe unseres Alltags aufzuzeigen. Wo andere dröge Formeln aneinander reihen, erzählt Stewart packende Geschichten, stellt raffinierte Rätsel und provoziert mit vermeintlich simplen Fragen.
Beim Lesen merkt man oft gar nicht, dass man gerade ein Mathematikbuch verschlingt. Das Buch ist so unterhaltend, dass Stewart seine Leserschaft zur Vorsicht mahnt: Man solle nicht glauben, die aktuelle mathematische Forschung sei immer so kurzweilig. Doch diese tatsächlich dröge Seite der Mathematik taucht bei Stewart nur an ganz wenigen formelschweren Stellen auf.
Bekehren will Ian Stewart seine Leserinnen und Leser übrigens nicht, wie er betont. Das Buch sei vor allem für die Fans der Mathematik geschrieben, für die Begeisterten, für die Leute, welche die Mathematik aktiv mögen und die noch genügend Kind sind, dass ihnen Spielen Spaß macht. Das mag sein. Aber wer dieses Buch liest, wird hinterher die Mathematik ganz sicher mögen!
Rezensiert von Dirk Lorenzen
Ian Stewart: Neue Wunder aus der Welt der Mathematik
Piper Verlag, München 2009
281 Seiten, 19,90 Euro