Regisseurin sieht "riesiges Bedürfnis nach Literatur"
Das Theater dürfe sich nicht in einen Wettlauf mit Kino oder Video begeben, fordert die Theaterregisseurin Andrea Breth. "Ich kotze bei diesem ewigen Video-Kram, den ich auf der Bühne sehen muss, meistens auch noch schlecht gemacht", sagte sie.
Das Theater müsse zu einer Sprache zurück finden, die ausschließlich dort gemacht werde: "Das ist interessant und das ist das, wo ich fürchte, das wir das verloren haben. Da beziehe ich mich selber mit ein."
Angesichts ihrer Neuinszenierung von Heinrich von Kleists "Der zerbrochene Krug" bei der Ruhrtriennale hob Breth die ungebrochene Aktualität des Stückes hervor. Der darin enthaltene Geschichtspessimismus und der Zweifel an der Welt hätten sie an diesem Drama interessiert, sagte Breth. Es zeige die vollkommene Zerstörung einer Gesellschaft am Beispiel einer kleinen Dorfgemeinschaft.
Die Sprache Heinrich von Kleists sei reine Musik und wunderbar: "Ich glaube, es besteht ein Bedürfnis danach. Dass die Fernseh-Idioten der Meinung sind, sie müssen so was gar nicht mehr erzählen – die irren sich gewaltig. Es besteht ein riesiges Bedürfnis nach Literatur." Das ließe sich auch daran erkennen, dass der Buchmarkt die Finanzkrise ziemlich gut überstanden habe.
Auf die Frage, ob Kleists Stück auch den Wettkampf der Werte in der heutigen Gesellschaft spiegele, entgegnete Breth: "Ich glaube nicht, dass wir in einem Wettkampf der Werte stecken. Wir stecken in einer Wertelosigkeit. Es gibt keine Werte mehr." Früher sei Deutschland ein Vorbild an Redlichkeit, Treue und Pflichtbewusstsein gewesen: "Mittlerweile unterscheidet sich das Land nicht so besonders von sogenannten Bananen-Staaten."
Sie können das vollständige Gespräch mit Andrea Breth mindestens bis zum 25.02.2010 in unserem Audio-on-Demand -Angebot hören.
Angesichts ihrer Neuinszenierung von Heinrich von Kleists "Der zerbrochene Krug" bei der Ruhrtriennale hob Breth die ungebrochene Aktualität des Stückes hervor. Der darin enthaltene Geschichtspessimismus und der Zweifel an der Welt hätten sie an diesem Drama interessiert, sagte Breth. Es zeige die vollkommene Zerstörung einer Gesellschaft am Beispiel einer kleinen Dorfgemeinschaft.
Die Sprache Heinrich von Kleists sei reine Musik und wunderbar: "Ich glaube, es besteht ein Bedürfnis danach. Dass die Fernseh-Idioten der Meinung sind, sie müssen so was gar nicht mehr erzählen – die irren sich gewaltig. Es besteht ein riesiges Bedürfnis nach Literatur." Das ließe sich auch daran erkennen, dass der Buchmarkt die Finanzkrise ziemlich gut überstanden habe.
Auf die Frage, ob Kleists Stück auch den Wettkampf der Werte in der heutigen Gesellschaft spiegele, entgegnete Breth: "Ich glaube nicht, dass wir in einem Wettkampf der Werte stecken. Wir stecken in einer Wertelosigkeit. Es gibt keine Werte mehr." Früher sei Deutschland ein Vorbild an Redlichkeit, Treue und Pflichtbewusstsein gewesen: "Mittlerweile unterscheidet sich das Land nicht so besonders von sogenannten Bananen-Staaten."
Sie können das vollständige Gespräch mit Andrea Breth mindestens bis zum 25.02.2010 in unserem Audio-on-Demand -Angebot hören.