Regisseur Stückl erneut für Einsatz gegen Antisemitismus geehrt

    Christian Stückl, ein 60 Jahre alter Mann, breitet die Arme schwungvoll in Brusthöhe aus. Er hat graue, lockige Haare. Foto: Michael Watzke
    Spielleiter Christian Stückl leitet das große Ensemble. Insgesamt wirken über 2000 Menschen an den Passionsspielen mit, obwohl auch 400 Mitwirkende im Laufe der Pandemie ausgestiegen sind. © Michael Watzke
    Der Leiter der Oberammergauer Passionsspiele, Christian Stückl, ist erneut für seinen Einsatz gegen Antisemitismus geehrt worden. Am Mittwochabend nahm er in Oberammergau den Isaiah Award des American Jewish Committee (AJC) entgegen. "Christian Stückl hat in seiner glanzvollen Karriere als Oberammergauer Passionsspielleiter bewiesen, dass ein Einzelner Großes bewirken kann", sagte der Rabbiner Noam Marans bei der Preisverleihung. Stückl habe ein Theaterstück genommen, das für seine antisemitische Darstellung in trauriger Weise bekannt war, und habe es transformiert in ein pädagogisches Instrument für christliche und deutsche Selbstreflexion, das zu Fortschritt und Versöhnung in christlich-jüdischen und deutsch-jüdischen Beziehungen führte. Stückl inszenierte die Passionsspiele dieses Jahr zum vierten Mal. Er hebt in seiner Inszenierung hervor, dass Jesus und seine Jünger Juden waren - und dass nur der römische Pontius Pilatus - nicht die Juden - Jesus zum Tode verurteilen konnte.