Reggae salentino

Von Ingrid Norbu |
Reggae im Salento, dem heißesten Teil Süditaliens, wo die Programme zur Bekämpfung der Massenarmut kamen und gingen, wo Investitionen durch Misswirtschaft und Korruption vernichtet wurden, wo die Jungen in den Norden auswandern, um Arbeit zu finden, wo die Mafia die Macht immer noch fest in der Hand hält.
Die Reggae-Band "Sud Sound System" aus Lecce beschreibt in ihren Songs die Schönheit eines Sonnenaufgangs am Meer, das Licht und die Hitze des Sommers, die Armut und Lethargie der Menschen, die Zerstörung der Landschaft, den Reichtum der Kultur.

"Es ist nicht einfach, den Salento zu verteidigen oder von ihm verteidigt zu werden. Nur wer Erfolg im Norden hat, wird vielleicht auch im Süden anerkannt", sagt Nandu Popu, einer der Älteren in der Band.

In den zurückliegenden Jahren hat sich Lecce zu einem Zentrum der Kultur entwickelt. Einkäufer aus Mailand und Turin stehen Schlange bei jungen Designern, die Lampen, Vasen, Schalen in schlichten Formen aus Naturmaterialien herstellen. Die Muse der Künstler ist die Landschaft des Salento zwischen zwei Meeren.