Reformationsfenster in Hannover jetzt komplett sichtbar

    Entwurf des von Markus Lüpertz gestalteten und von Altkanzler Gerhard Schröder gestifteten Kirchenfensters für die Marktkirche in Hannover. Foto: imago
    Entwurf des von Markus Lüpertz gestalteten und von Altkanzler Gerhard Schröder gestifteten Kirchenfensters für die Marktkirche in Hannover. © imago images / epd
    In der evangelischen Marktkirche in Hannover sind die Arbeiten für den Einbau des mehr als 13 Meter hohen Reformationsfensters vollständig abgeschlossen. Das Werk von Markus Lüpertz ist nun komplett sichtbar. Von außen ist es durch Sicherheitsglas geschützt. Es soll am Reformationstag (31. Oktober) mit einem Gottesdienst und einem Festakt eingeweiht werden. Die Kosten stiegen im Laufe von sieben Jahren auf 208.000 Euro. „Ich freue mich, dass es nun geschafft ist“, sagte Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes. „Unsere Kirche darf und muss sich verändern. Und wenn sie sich so verändert, herausfordernd, aufregend und anregend, dann finde ich das gut.“ Das Buntglasfenster an der Südfassade der spätgotischen Backsteinkirche hatte für Kontroversen gesorgt. Es war ursprünglich von Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) angeregt worden, einem Freund von Lüpertz. Schröder hatte dafür Spenden von 135.000 Euro bei Institutionen und Unternehmen gesammelt, bei denen er Vorträge gehalten hatte. Nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine widmete die Marktkirche die Spenden wegen Schröders Nähe zum russischen Präsidenten Putin allerdings um und steckte sie mit Zustimmung der Spender in einen Ukraine-Fonds. Zuvor hatte es einen zweijährigen Rechtsstreit um das veränderte Erscheinungsbild der Kirche gegeben, der bis zum Oberlandesgericht Celle führte und dort mit einem Vergleich endete. Das Fenster zeigt unter anderem eine weiße Figur, die Martin Luther (1483-1546) darstellen soll, sowie Motive zur Reformation.