Red Bull München

Die Inszenierung des Eishockeys

Eishockey bei Red Bull München
Eishockey ist ein Spektakel mit Lichtshow, Pausenspielen und viel Musik - zumindest beim Deutschen Meister Red Bull München. © Narin Sevin Dogan
Von Narin Sevin Dogan · 09.09.2018
Wenn ein Fußballspiel für Werbung unterbrochen würde, gäbe es einen Aufruhr im Stadion. Beim Eishockey hingegen sind die Fans es gewohnt. Auch Musik, eine Lichtershow und Einlagespiele sind Teil des Unterhaltungsprogramms.
"Eishockey kommt aus den USA und ich glaube, da ist dieser Eventfaktor oder dieser Faktor mit Entertainment ganz anders, als man es hier in Europa kennt. Und so ist es auch beim Eishockey dann dazu gekommen, glaube ich, dass man sagt, man möchte hier mehr Musik machen, man möchte mehr Pausenspiele machen", so Daniel Gebele, Fachmann für Sportevents beim Deutschen Meister Red Bull München.
Das Publikum, die Spieler und die Mitarbeiter sind die Powerbreaks, die Zwischenspiele und die ständige Werbung gewöhnt. In anderen Sportarten wie Fußball undenkbar. Man erinnere sich nur an das Pfeifkonzert, das Helene Fischer beim DFB-Pokal-Finale im letzten Jahr erntete.

Die Musik als Teil der Inszenierung

Bei der Inszenierung des Eishockeys in München spielt auch die Musik eine wichtige Rolle. Dafür ist Daniel Gebele ebenfalls verantwortlich. Er ist zugleich DJ und bereitet seine Musikliste vor jedem Spiel haarklein vor: "Man schaut, dass man da einen bunten Mix findet. Es kann Elektro dabei sein, aber auch Rock. Und es soll alles gemischt sein. Die Mannschaft hört gerne Elektro. Es gibt auch ein paar Spieler, die Rock mögen. Und dann schaut man, dass man einen Ausgleich findet. Dass in diesem Warm-up Musik kommt, die den Spielern, dem Team gefällt und vielleicht, dass man auch auf den Text achtet. Also jetzt hier dieser Song mit 'Power': 'This is Power'."
Daniel sitzt oberhalb des Spielfeldes in seiner eigenen Box und hat alles im Blick. Ob Lichtershow, sogenannte Funguns, aus denen T-Shirts geschossen werden, ein Einlagespiel der U10-Nachwuchstalente oder Airhockey. Den Zuschauern wird auch bei diesem Spiel keine Gelegenheit gegeben, auch nur im Entferntesten an Langeweile zu denken.

Trotz Eventisierung: Im Mittelpunkt steht der Sport

"Also der Stehplatzzuschauer und, sage ich mal, der Hardcore-Fan, der steht auf den Sport an sich, auf das Spiel. Der würde auch kommen, wenn nur das Spiel wäre. Der, sage ich mal, das breite Publikum, das kommt, das sagt 'Okay, wir kommen. Das ist eine schöne Sportveranstaltung mit allem Drum und Dran'", ist sich Daniel Gebele sicher.
Die Treuesten der Treuen aus der Fankurve lassen sich den Spaß trotz der Eventisierung nicht nehmen. Lautstark unterstützen sie ihre Mannschaft mit Sprechchören und rhythmischem Klatschen.
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