Rebiya Kadeer: Politische Situation ist noch schlimmer geworden

19.06.2007
Die uigurische Menschenrechtskämpferin Rebiya Kadeer hat schwere Vorwürfe gegen die chinesische Regierung erhoben. Nach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 auf das World Trade Center habe die chinesische Regierung unter dem Deckmantel der internationalen Terrorismusbekämpfung die Ausrottung des uigurischen Volkes noch verstärkt, sagte Kadeer im Deutschlandradio Kultur anlässlich des Erscheinens ihrer Autobiographie "Die Himmelsstürmerin".
Bei den großen Aufständen ihres Volkes in den Jahren 1952 bis 1997 seien bereits rund 300 000 Menschen getötet worden, so Kadeer in ihrem Buch. Seit 1997 bis heute sei die Situation noch viel schlimmer geworden, habe sie beobachtet. So werde in China die Todesstrafe für Separatismus nur bei Uiguren durchgesetzt. Diese politische Lage schaffe in ihrem Land eine Atmosphäre der Angst. Kaum jemand wage es noch, sich kritisch zu äußern.