So ist das Leben an der Haltestelle
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Halb Ernst, halb Spaß: In der RBB-Serie "Warten auf'n Bus" verbringen zwei arbeitslose Mittvierziger in der Brandenburger Provinz die Tage mit Dosenbier an der Bushaltestelle. In den Dialogen stecke viel echtes Leben, sagt Regisseur Dirk Kummer.
Zwei Männer in ihren Vierzigern, ein zottiger Hund und einige Dosen Bier: Ralle und Hannes verbringen ihre Tage an einer Bushaltestelle in Brandenburg und reden: übers Leben, die Familie, die blonde Busfahrerin oder einfach über irgendwas.
Das ist der Stoff, aus dem die RBB-Miniserie "Warten auf'n Bus" ist, die ab Mittwochabend in der ARD-Mediathek und ab der kommenden Woche im RBB-Fernsehen zu sehen ist.
Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit
Viel brandenburgische Kodderschnauze steckt in den Dialogen – und viel echtes Leben, meint Regisseur Dirk Kummer. Bei einem derartigen Sujet gehe es vor allem darum, dass ein Gleichgewicht zwischen Humor und Ernsthaftigkeit herzustellen.
"Das war mir ganz wichtig", sagt er, "dass die beiden in der Lage, in der sie sind – dass die keine Arbeit haben seit 15 Jahren, dass die sich da jeden Tag treffen, dass sie relativ hoffnungslos sind –, immer den Humor nicht verloren haben", sagt Kummer, der selbst aus Brandenburg stammt. "Es ist so eine Brandenburger Eigenschaft, durchzuhalten, trotzdem weiterzumachen, die Hoffnung nicht zu verlieren."
"Jetzt kommt der Bus nur noch zweimal am Tag"
Auch wenn es in dem Ort, in dem Ralle und Hannes leben, nicht nur keine Arbeit mehr gibt, keine Kneipe, sondern eigentlich gar nichts mehr.
"Das ist einfach eine Straße, da gibt es ein paar Häuser und der Bus hält da am Ende dort. Und die treffen sich dort, weil sie dort immer zur Arbeit gefahren sind. 20 Jahre vorher sind sie da mit dem Bus zur Arbeit gefahren", sagt Kummer. "Jetzt kommt der Bus nur noch zweimal am Tag vorbei. Diese Situation gibt es irgendwie hunderttausend Mal in Brandenburg."
(uko)